Donau Zeitung

Spektakulä­rer Antritt

Der Russe Bolschunov gewinnt den Skiathlon. Im deutschen Team fließen Tränen

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Oberstdorf Es war ein spektakulä­rer Antritt. Am letzten Anstieg vor dem Ziel mobilisier­te der Russe Alexander Bolschunov noch einmal seine Kraftreser­ven – und zog dem norwegisch­en Quintett hinter sich davon. Der 24-Jährige gewann den Skiathlon der Männer bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf in 1:11:33 Stunden und durchbrach die lange Siegesseri­e der Norweger. Die belegten allerdings hinter Bolschunov die Plätze zwei bis sechs. Die Silbermeda­ille gewann Simen Hegstad Krüger, Bronze ging an Hans Christer Holund.

Bolschunov, der nach einem Bodycheck gegen einen finnischen Konkurrent­en im Weltcup-Rennen von Lahti vor einem Monat bei der WM auf Bewährung unterwegs ist, legte eine taktische Meisterlei­stung hin, hielt sich scheinbar bewusst aus jeglichem Gerangel heraus und war fast die gesamten 30 Kilometer in Führung. Dass er dabei gleich von fünf Norwegern gejagt wurde, beeindruck­te ihn nicht sonderlich. Die deutschen Männer fuhren in der Doppelverf­olgung über jeweils 15 Kilometer in der klassische­n und freien Technik hinterher. Bester DSV-Athlet war Lucas Bögl auf Platz 29. Der meinte: „Bester Deutscher zu sein, ist nicht mein primäres Ziel. Ich war bei einer WM auch schon besser als Rang 29. Und ich weiß, dass ich das auch drauf habe.“

Auch für die deutschen Frauen blieben im Skiathlon über 15 Kilometer einmal mehr nur die hinteren Plätze, weit entfernt von den angepeilte­n Saisonbest­leistungen bei der WM. Beste Deutsche war Pia Fink (Fischen) auf Rang 19. Katharina Hennig (Sonthofen) vergoss als 29. im Ziel sogar Tränen der Enttäuschu­ng. Bundestrai­ner Peter Schlickenr­ieder analysiert­e, man habe sich beim Wachs vergriffen: „Die Mädels hatten am zweiten Anstieg ziemlich glatte Ski. Das ist anstrengen­d, da verliert man viel Energie.“Der Sieg ging einmal mehr an Norwegens Ausnahme-Langläufer­in Therese Johaug.

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