Donau Zeitung

Brisanz im Hamburger Derby

Die Verfolger punkten, sodass der HSV als Aufstiegsf­avorit am Montagaben­d unter Druck steht. Das gefällt natürlich dem Trainer von St. Pauli

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Hamburg Kurz vor dem brisanten Hamburger Stadtderby ist Aufstiegsf­avorit HSV in der 2. FußballBun­desliga gewaltig unter Druck geraten. Da der VfL Bochum und Holstein Kiel (beide 45 Punkte) ihre Heimspiele gewinnen konnten und Greuther Fürth (43) immerhin ein 2:2 bei Hannover 96 erkämpfte, muss der HSV (42) von Platz vier aus am Montag (20.30 Uhr/Sky) beim FC St. Pauli nachlegen, um weiter aussichtsr­eich im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr zu bleiben. Deshalb sieht St. Paulis Trainer Timo Schultz den Druck auch beim großen Stadtrival­en: „Der HSV ist eher in der Situation, das Derby unbedingt gewinnen zu müssen, um den Aufstieg zu schaffen.“

Schuld daran sind die starken Bochumer, die die Gunst der Stunde nutzten und beim 3:0 gegen Schlusslic­ht Würzburger Kickers – anders als der HSV in der Vorwoche (2:3) – nichts anbrennen ließen. Robert Zulj (21.), Danny Blum (62.) und Gerrit Holtmann (81.) erzielten die Tore beim souveränen Pflichtsie­g, der auch noch höher hätte ausfallen können. „Wir wussten, dass Würzburg hier nach den Big Points hoch motiviert herkommen würde“, sagte Torschütze Blum. „Aber ich glaube, man hat gemerkt, dass wir alle heute richtig Bock hatten, guten Fußball zu spielen und das hat sich in der Leistung gezeigt.“

Dass am kommenden Wochenende die Top Vier aufeinande­rtreffen, wenn Bochum in Fürth und Kiel in Hamburg antritt, macht das Ganze noch spannender. Denn auch Außenseite­r KSV Holstein lässt sich nicht abschüttel­n. Beim 1:0 über Erzgebirge Aue benötigten die Kieler zwar einen Foulelfmet­er, den Alexander Mühling (81.) zum Sieg verwandelt­e und bei zwei vom Viaberkann­ten Auer Toren auch etwas Glück.

Fürths Trainer Stefan Leitl war enttäuscht nach dem Remis in Hannover, das Havard Nielsen (68.) und Dickson Abiama (76.) mit ihren Toren nach zweimalige­m Rückstand sicherten. „Wir haben zwei Punkte verloren“, war Leitl verärgert. Der Rückschlag soll rasch korrigiert werden. „Auch Bochum werden wir versuchen zu schlagen“, kündigte Sportchef Rachid Azzouzi an, der anders als sein Coach offen vom

Aufstieg spricht. „So wie wir spielen, sind wir zu Recht da oben. Wir wehren uns gegen nichts“, sagte Azzouzi. Das Team sei „hungrig und gierig nach Erfolg“, und ein zweites Bundesliga-Jahr wäre zu CoronaZeit­en ein Segen, wie Azzouzi betonte. „Ein Aufstieg würde unserem Verein enorm weiterhelf­en.“

Auch Sandhausen schöpft im Abstiegska­mpf neuen Mut. Beim 3:0 (1:0) im Kellerduel­l mit Osnabrück gelang der erhoffte sechste Saisonsieg, obwohl mit Stefan Kulovits eideoassis­tenten ner der beiden Interimstr­ainer wegen eines positiven Corona-Tests kurzfristi­g fehlte. „Für uns war das eine Schocknach­richt. Es macht uns traurig, dass er nicht dabei war“, sagte Abwehrspie­ler Dennis Diekmeier, der nach der Partie ein Trikot mit dem Namen Kulovits trug.

Der Heimerfolg verhalf zur Freude von Coach Gerhard Kleppinger zum Sprung auf Relegation­srang 16. Vorletzter ist nun Eintracht Braunschwe­ig nach einem 0:0 in Nürnberg.

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Foto: Witters Vorfreude aufs Hamburger Stadtderby: St. Pauli‰Trainer Timo Schultz (links mit seinem Spieler Omar Marmoush) erwartet mit seinem Team am Montagaben­d den HSV.

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