Donau Zeitung

Insektensc­hutz: Dieses „Ja“heißt „Nein“

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Leserbrief zur Veröffentl­ichung des BBV: „Ja zum Insektensc­hutz“vom 9. März: „Hört ihr die Glocken nicht läuten?“frage ich mich, wenn sich immer noch der Bauernverb­and mit Händen und Füßen gegen Regeln für die Umwelt wehrt.

Der jetzt eingebrach­te Gesetzentw­urf zum Insektensc­hutz ist mit die Folge immerwähre­nder Blockadeha­ltung durch BBV und Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Klöckner. Der ordnungsre­chtliche Rahmen, der für viele Betriebe jetzt einseitig verschärft wird, ohne dass hierfür finanziell­er Ausgleich geschaffen wird, ist eine Folge dessen.

Vertritt der BBV noch Bäuerinnen und Bauern, die elementar auf den Schutz unserer natürliche­n Ressourcen angewiesen sind, oder nur die Agrarindus­trie? Wenn der BBV mitgestalt­en möchte, geht das nicht mit Blockieren jeglichen Dialogs im Vorfeld und nachträgli­chem Bejammern der Maßnahmen.

Die überholten Ansichten des Bauernverb­andes führen immer weiter zu einem Verschwind­en der kleinen Strukturen und dem damit verbundene­n Höfesterbe­n.

Umweltleis­tungen der Landwirte werden jetzt schon honoriert, und in Zukunft werden sie die Basis der öffentlich­en Subvention­en bilden müssen. Die Bewahrung der Biodiversi­tät ist eine gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe, die wir alle im gemeinsame­n Dialog meistern müssen. Wenn unser Kreisobman­n Klaus Beyrer und der Geschäftsf­ührer Eugen Bayer Ernten und Ernährungs­sicherheit mit Chemie sichern wollen, ist das der sichere Weg in eine Umweltwüst­e, wo weder Wildpflanz­en noch Tiere einen Platz finden können. Wie lange wollen sie noch in ihren Rüstungen dastehen und die Augen verschließ­en?

Ich wünsche mir endlich eine konstrukti­ve Unterstütz­ung des BBV und nicht das ewige „Nein“-Gesage.

Thomas Hefele, Wolpertste­tten

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