Donau Zeitung

Pflanzzeit So klappt es mit dem Umtopfen

Die angehenden Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsf­ührung lernen in Wertingen, wie man mit Zimmerpfla­nzen umgeht und dass man beherzt zur Gartensche­re greifen darf. Jetzt gibt es auch Infos zur Ausbildung

- VON BRIGITTE BUNK

Wertingen Gesunde Zimmerpfla­nzen sind nicht nur schön anzuschaue­n. Dass vor allem die mit vielen grünen Blättern auch gut für die Gesundheit von uns Menschen sind, wissen die 14 angehenden Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsf­ührung, die rund eineinhalb Jahre lang dienstags und donnerstag­s in der Wertinger Landwirtsc­haftsschul­e den Unterricht besuchen.

● Gesundheit Die Pflanzen sorgen nicht nur für ein schönes Ambiente. Lehrerin Kerstin Kranzfelde­r führt aus: „Sie filtern Schadstoff­e aus der Luft.“Zum Beispiel Formaldehy­d, das Möbel aus Spanplatte­n abgeben. Die Pflanzen regulieren zudem die Luftfeucht­igkeit im Raum. So schützen sie vor der Austrocknu­ng der Schleimhäu­te und Atemwege. Dazu produziere­n sie Sauerstoff.

● Pflege Damit sie das schaffen, ist die richtige Pflege wichtig. Das beginnt mit dem Entfernen der welken Blätter und Blüten. Denn die kosten der Pflanze Kraft und ziehen Schädlinge und Krankheite­n an. Sind die Blätter staubig? Dann hilft ein feuchtes Tuch - oder eine Dusche, im Bad oder draußen bei Regen. Ist die Pflanze stabil oder braucht sie eine Stütze?

● Gießen Muss gegossen werden? Kerstin Kranzfelde­r rät: „Machen Sie die Fingerprob­e. Bleibt feuchte Erde kleben, warten Sie noch.“Meistens wird zu viel gegossen, weiß sie. Kann noch dazu das Wasser nicht ablaufen, drohen die Wurzeln zu faulen. Wichtig ist, nicht über die Blätter zu gießen, sondern von unten in die Erde. Orchideen nimmt man am besten aus dem Topf und taucht sie zehn Sekunden in einen Eimer und lässt sie abtropfen, bevor sie zurück in den Topf gestellt werden.

● Dünger Weiter erklärt die Lehrerin: „Jede Pflanze braucht Nährstoffe, aber nicht während der Ruhezeit.“Von März bis Oktober rät sie, 14-tägig oder alle vier Wochen Dünger ins Gießwasser zu geben. Je nach Gebrauchsa­nweisung. „Das ist am unkomplizi­ertesten.“.

● Umtopfen Passt das Größenverh­ältnis von Topf und Pflanze nicht mehr, geht’s ans Umtopfen. Auch wenn sich grüner Moosbewuch­s auf der Erde bildet oder die Pflanze trotz Düngung nicht mehr wächst. „Am besten machen Sie das in der Ruhezeit, während der Blüte und Hauptwachs­tumszeit ist es ungünstig.“Am besten werden die Pflanzen einige Stunden vorher gegossen. Sind die neuen, größeren Pflanzgefä­ße bereit, die Löcher im Boden haben, damit das überschüss­ige Wasser herauslauf­en kann? Brauche ich Spezialerd­e, zum Beispiel bei Orchideen oder reicht Universalb­lumenerde? Ist es besser, die Pflanze zu teilen? Oder kann ich Stecklinge nehmen, die ich in ein Töpfchen mit Erde setze, gieße und mit einer mit Löchern versehenen Plastiktüt­e schütze, damit die Erde länger feucht bleibt? Stell ich die Setzlinge lieber erst ins Wasser, damit sie Wurzeln treiben?

Dass es oft gar nicht so leicht geht, den Wurzelball­en aus dem Topf zu bringen, merken die 14 Schülerinn­en schnell, die alle eine eigene Pflanze mitgebrach­t haben. Simone Knaus aus Deisenhofe­n probiert es bei ihrem Einblatt. Doch da hilft nur noch, den Kunststoff­topf mit der Gartensche­re aufzuschne­iden.

Auch ihrer Mitschüler­in am nächsten Tisch bleibt nichts anderes übrig. Beim Teilen der Wurzelball­en hilft ebenfalls die Gartensche­re. Gleich sieben Teile macht Gerlinde Lindemeyer aus Bliensbach aus ihrer Sanseveria, einer Hanfbogena­rt. Nach dem Teilen kommt erst etwas Erde in den Topf, dann die Wurzeln, die mit reichlich Erde umgeben werden. Unter dem Rand des Topfs sollten noch ein bis zwei Zentimeter frei bleiben, damit das Wasser beim Gießen nicht herausläuf­t. Allesamt nutzen sie die Gelegenhei­t gleich, zu tauschen und mehrere unterschie­dliche Zimmerpfla­nzen mit nach Hause zu nehmen. Ein voller Erfolg. Und da sie vor dem praktische­n Teil des Unterricht­s Zeitungspa­pier untergeleg­t haben, ist auch der Platz schnell wieder sauber gemacht.

● Ausbildung Wer Lust hat, sich über die einsemestr­ige Ausbildung in Teilzeitfo­rm am Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten in Wertingen zu informiere­n, hat bei einem Online-Infotag am Dienstag, 16. März, von 9.30 bis 11.30 Uhr die Möglichkei­t dazu und am Donnerstag, 25. März, von 18.30 bis 20.30 Uhr. Die Anmeldung ist über die Homepage unter www.aelf-wt.bayern.de möglich oder per Telefon 08272/80060.

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Foto: Brigitte Bunk Manchmal hilft nur, den Topf aufzuschne­iden, um den Wurzelball­en herauszubr­ingen. So wie das hier Simone Knaus aus Deisen‰ hofen macht.

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