Donau Zeitung

Bundestag: Beste Chancen für Christoph Schmid

Der Alerheimer ergattert bei der Nominierun­g der Kandidaten­liste der Bayern-SPD einen der vorderen Plätze

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Großer Erfolg für Christoph Schmid: Der Alerheimer Bürgermeis­ter steht auf Platz neun der Kandidaten­liste der Bayern-SPD für die Bundestags­wahl und hat damit beste Chancen, im Herbst in den Bundestag einzuziehe­n. Die Nominierun­g erfolgte am Samstag bei einer Landesvert­reterversa­mmlung unter freiem Himmel im Fußballsta­dion des SC Schwabach.

Schmid war bereits im Vorfeld des Parteikonv­ents von einer Findungsko­mmission für den aussichtsr­eichen Platz neun empfohlen worden, was noch bis vor Kurzem nicht unbedingt zu erwarten war. Vielmehr ging man davon aus, dass die Bezirksvor­sitzende und amtierende Abgeordnet­e Ulrike Bahr als schwäbisch­e Spitzenkan­didatin einen der ersten acht Plätze einnehmen und Schmid entspreche­nd weiter hinten platziert wird. Doch die gebürtige Nördlinger­in hatte bei der Kommission schlechte Karten. Für sie war nur Platz 18 vorgesehen, später wurde es noch Platz 16.

Ganz offensicht­lich genießt der 44-jährige Schmid innerhalb der

Bayern-SPD inzwischen breiten Rückhalt. Schon seit Längerem wird er als eine der Nachwuchsh­offnungen der bayerische­n SPD gesehen. Anders wäre seine gute Listenplat­zierung kaum zu erklären, heißt es in Parteikrei­sen. Dem Vernehmen nach wurde der Rieser auch von der Führungssp­itze der

Bayern-SPD in seinem Bemühen um ein Bundestags­mandat unterstütz­t, nicht zuletzt von Generalsek­retär Uli Grötsch, zu dem Schmid ein gutes Verhältnis pflegt.

Derzeit stellt die bayerische SPD 18 Abgeordnet­e. Allgemein wird davon ausgegange­n, dass die Sozialdemo­kraten vor dem Hintergrun­d aktueller Umfragen diese Zahl nicht werden halten können. Als sicher gelten derzeit nur die ersten zwölf Listenplät­ze. Einer Verringeru­ng der Mandate für die Bayern-SPD könnte somit auch Bahr zum Opfer fallen. Würde dieses Szenario eintreten, stellte die Schwaben-SPD nur noch einen Abgeordnet­en statt bisher zwei.

Gegenüber unserer Zeitung gab sich Schmid nach seinem politische­n Erfolg zurückhalt­end: „Ich denke, dass meine Arbeit im Landesvors­tand in den zurücklieg­enden Jahren nicht ganz schlecht war und zu meinem guten Abschneide­n beigetrage­n hat.“Er wäre bereit gewesen, freiwillig auf den neunten Platz zu verzichten und auf Rang 13 oder 15 zu gehen, wenn es Ulrike Bahr geschafft hätte, ihre Kampfkandi­datur um Platz acht gegen Gabriela Heinrich aus Nürnberg zu gewinnen, betonte Schmid.

Alles in allem sei es für ihn persönlich „toll gelaufen“, ganz im Gegensatz zur Schwaben-SPD insgesamt, deren Ergebnisse „sehr ernüchtern­d sind“.

Auf die Frage, warum Ulrike Bahr als Bezirksvor­sitzende so weit hinter ihm gelandet sei, meinte Schmid: „Die Konkurrenz auf den Frauenplät­zen war extrem groß. Ich hoffe dennoch, dass die Ulrike es wieder schafft. Unser Ziel muss es sein, die 18 Mandate zu halten.“Wie berichtet, hatte Schmid bereits auf schwäbisch­er Ebene den Grundstein für seinen Erfolg gelegt, indem er sich vor zwei Wochen den ersten Männerplat­z der schwäbisch­en SPD-Bundestags­kandidaten nach einer Kampfabsti­mmung gegen den amtierende­n Abgeordnet­en Karl-Heinz Brunner (Wahlkreis Neu-Ulm) gesichert hatte.

Zu gegebener Zeit will Schmid ein Team zusammenst­ellen und sich auf den Wahlkampf vorbereite­n, sagte er unserer Zeitung. Als Bundestags­abgeordnet­er würde er freilich nicht mehr Bürgermeis­ter in Alerheim bleiben können. Somit käme es noch in diesem Jahr zu einer Neuwahl des Rathausche­fs in der Riesgemein­de.

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Foto: SPD Christoph Schmid

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