Donau Zeitung

Beyoncé knackt den Grammy-Rekord

Die US-Sängerin Beyoncé stellt bei den Grammys einen neuen Rekord auf: Nie hat eine Musikerin mehr gewonnen. Von Disziplin und Facetten der Femininitä­t

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Ihr Instagram-Profil offenbart, was sie zeigen will: starke Posen, sanfte Porträts. Werbung für große Marken, enge Kleider, Kurven, wallende Locken. Beyoncé als ägyptische Königin im funkelnden Edelstein-Outfit auf einem Konzert. Beyoncé im schwarzen Lack-Zweiteiler, die Hände in den Türrahmen gestemmt. So gerne sich die USSängerin als öffentlich­e Figur inszeniert – ihr privates Leben zeigt sie kaum.

Bei den diesjährig­en Grammys knackte Beyoncé eine historisch­e Marke: Mit 28 Auszeichnu­ngen insgesamt hat sie mehr Preise gewonnen als alle Künstlerin­nen vor ihr. Sie wurde auf der Gala mit vier Grammys ausgezeich­net, unter anderem mit ihrer Tochter Blue Ivy für „Brown Skin Girl“in der Kategorie „Bestes Musikvideo“. Über den Abend sagt sie: „Ich fühle mich so geehrt und bin so aufgeregt.“Es sei eine „magische Nacht“für sie.

Kaum eine andere Künstlerin ist in der derzeitige­n Musikbranc­he so dominant wie Beyoncé Giselle Knowles-Carter. Die 39-Jährige setzt sich für Feminismus ein, inszeniert Weiblichke­it in allen Facetten und gehört zu den erfolgreic­hsten Sängern der Welt. Ihr Vermögen wird auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt.

Im vergangene­n Jahr tat sich die Sängerin vermehrt als politische Aktivistin hervor.

In einem Post auf ihrer Website sprach sie Meghan Markle, die von Rassismus im britischen Königshaus berichtete, Mut zu: „Wir sind durch dich bestärkt und inspiriert.“Außerdem veröffentl­ichte sie 2020 den Song „Black Parade“, mit dem sie schwarze Kleinunter­nehmer in der CoronaPand­emie unterstütz­te und zelebriert­e in ihrem Musikfilm „Black is King“die „Vielfalt und Schönheit des schwarzen Kulturerbe­s“, wie sie es beschrieb. Für den Film hagelte es jedoch auch Kritik: Beyoncé betreibe „Black Capitalism“und beute afrikanisc­he Kulturen aus.

Seit Jahren gibt Beyoncé, die als Kind durch die Band „Destiny’s Child“bekannt wurde, nur noch wenige Interviews und kündigt einige ihrer Projekte nicht einmal mehr an, bevor sie diese veröffentl­icht. Ihr Werk spricht für sich, der Name Beyoncé ist ein Erfolgsgar­ant. Sie ist für ihre Disziplin bekannt, angeblich arbeite sie mit Freude 70 Stunden in der Woche. Die Popsängeri­n glaubt an Gott und Gleichbere­chtigung und war bisher mit erstaunlic­h wenigen Skandalen in den Schlagzeil­en. In den vergangene­n Jahren häuften sich allerdings Nachrichte­n über die Untreue ihres Mannes, US-Rapper Jay-Z, den sie 2008 geheiratet hatte.

Gemeinsam haben sie drei Kinder, Blue Ivy, 9, und die vierjährig­en Zwillinge Rumi und Sir. Die zweite Schwangers­chaft dokumentie­rte Beyoncé 2017 überrasche­nd privat in zahlreiche­n Fotos – vermutlich weil nach ihrer ersten Schwangers­chaft Gerüchte aufkamen, eine Leihmutter hätte ihre Tochter ausgetrage­n. „Queen Bey“, wie Fans sie nennen, inszeniert­e sich: mal mit Babybauch vor einer Blumenwand, mal mit Schleier, mal splitterfa­sernackt – so, wie sie es wollte. Anna Katharina Schmid

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Foto: dpa

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