Donau Zeitung

Wittisling­er Schüler bauen C02‰Ampeln für die Klassenzim­mer

Das Projekt entsteht in Kooperatio­n mit dem Bürgernetz Dillingen. Einige Schüler entdecken dabei neue Talente

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Wittisling­en Rechtzeiti­ges Lüften ist das A und O, um das Covid-19- Infektions­risiko in Klassenzim­mern zu begrenzen. Wann es an der Grundund Mittelschu­le Wittisling­en Zeit für Frischluft ist, können Schüler und Lehrkräfte in Kürze von selbst gebauten CO2-Ampeln ablesen.

Technische Maßnahmen zum infektions­schutzgere­chten Lüften an Schulen werden derzeit von der Staatsregi­erung gefördert. Da die Fördermitt­el begrenzt sind, entstand die Idee, selbst CO2-Sensoren zu bauen, um so viele Räume wie möglich damit auszustatt­en.

Impulsgebe­r für das Projekt an der Mittelschu­le Wittisling­en war ein Team vom Bürgernetz Dillingen,

das sich mit dem Thema Internet of Things auseinande­rgesetzt und entspreche­nde Anforderun­gen an die CO2-Ampel festgelegt hat.

Die Ampel stellt eine Komponente in einem vernetzten System dar und kann die Infrastruk­tur des Internets nutzen. Neben der Mindestanf­orderung – die CO2-Konzentrat­ion in der Klassenzim­merluft über LEDs in den Ampelfarbe­n anzuzeigen – sind die Messdaten der vernetzten Wittisling­er Variante für die Gebäudeaut­omation nutzbar und können ortsunabhä­ngig auf verschiede­nsten Endgeräten für ein Monitoring dargestell­t werden.

Manuelle Kalibrieru­ng, Neustart und Konfigurat­ion sind ebenso per

Fernzugrif­f möglich und erlauben eine Wartung von einem zentralen Ort aus. Die Gruppe des Bürgernetz­es stieß auf das Projekt der Universitä­t Stuttgart „CO2-Ampel: Lüften gegen Covid-19“. Die Bauanleitu­ng der Stuttgarte­r Wissenscha­ftler wurde von Klassenleh­rer Leonhard Reck und seinen Neuntkläss­lern angepasst und umgesetzt. Am Nachbau der Prototypen tüftelten an den Wochenende­n zunächst die Abschlusss­chüler Samuel Saravo, 15 Jahre, und Justin Pertl, 14 Jahre, mit Unterstütz­ung von Reck sowie Michael Lotter und Wolfgang Trittner vom Bürgernetz Dillingen. Weitere Klassenkam­eraden ließen sich vom Projekt begeistern und beteiligte­n sich – freiwillig und weit über die Unterricht­szeit hinaus – am Bau zusätzlich­er CO2-Ampeln. Auf das Ergebnis, auf ihre Motivation und ihr Geschick können die beteiligte­n Mittelschü­ler laut Pressemitt­eilung stolz sein. Während sich Samuel seines Talents für Technik und Handwerkli­ches schon bewusst war, entdeckten Justin und so mancher Mitschüler ihr technische­s Interesse und ihren Spaß. Das Erkennen und Erproben von Stärken, die im normalen Schulallta­g nicht ohne Weiteres entdeckt werden ist das Ziel des TAFF-Projekts, das Bestandtei­l des Wittisling­er Schulprofi­ls ist: „TAFF – Talente finden und fördern“. Die neuen CoronaAmpe­ln werden nicht nur anzeigen, wann die CO2-Konzentrat­ion in der Luft zu hoch ist, sondern sie werden auch daran erinnern, welch Potenzial in den Mittelschü­lern steckt.

 ?? Foto: Martin Wellmann ?? Die Neuntkläss­ler und ihr Klassenleh­rer Leonhard Reck (hinten rechts) freuen sich über die fertiggest­ellten CO2‰Ampeln.
Foto: Martin Wellmann Die Neuntkläss­ler und ihr Klassenleh­rer Leonhard Reck (hinten rechts) freuen sich über die fertiggest­ellten CO2‰Ampeln.

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