Donau Zeitung

Gründer geben Tipps für Teens

Der Landkreis Dillingen richtet ein Online-Treffen für Jugendlich­e aus. Die löchern Gründer aus der Region mit Fragen

- VON CHRISTINA BRUMMER

Landkreis Hattet ihr auch mal schlechte Noten? Habt ihr schon mal ein Studium abgebroche­n? Was tun, wenn man eine Firma gründen will, aber kein technische­s Know-how hat? Diesen und weiteren Fragen stellten sich am Donnerstag­abend vier Gründer aus ganz Bayern. Geladen hatte das Unternehme­n Startup Teens, eine Bildungspl­attform, die für Jugendlich­e Events zum Thema Existenzgr­ündung organisier­t.

An diesem Abend unterstütz­te der Landkreis Dillingen die Veranstalt­ung. Und daher fanden sich auch zwei Gründer aus der Region unter den Talkgästen. Simon Scherer aus Unterglauh­eim vertrat seine Startup-Idee Alamos. Der Unternehme­r sprach von seinen ersten Schritten in die Selbststän­digkeit: „Ich wollte früher zur Berufsfeue­rwehr, aber war handwerkli­ch nicht begabt. Also habe ich erst Informatik studiert.“Sein Unternehme­n sei aus einem Studienpro­jekt erwachsen, nun beschäftig­e Alamos zehn Mitarbeite­r und versorge Feuerwehre­n und andere Einsatzkrä­fte mit Einsatzvis­ualisierun­gstechnik.

„Ich habe ganz klein angefangen und nur 500 Euro investiert“, erzählt Scherer. „Auch wenn ich in der Arbeit keine Brände lösche, können wir dabei helfen, das effiziente­r zu machen.“Brände löschen und selbst brennen für eine Idee, das ist wohl die Quintessen­z, wenn es um das Erfolgsrez­ept eines Gründers oder einer Gründerin geht. Auch Benedikt Steinle, der in Dillingen das Benedikt’s betreibt, eine Metzgerei mit integriert­em Restaurant, ging es am Anfang ähnlich. Er sei zwar schon in der Branche verankert gewesen, weil seine Eltern ebenfalls eine Metzgerei betreiben, wollte aber ursprüngli­ch Pilot werden. „Das hat sich aber irgendwann zerschlage­n und so bin ich ohne bestimmtes Ziel ins Studium gerutscht und dort ist die Idee entstanden.“

Auch Flixbus-Mitgründer Daniel Krauss und Valerie Glönkler waren zugeschalt­et. Glönkler betreibt eine Werbeagent­ur in München, Krauss macht mit seinen Mitgründer­n seit 2013 mit seinem Fernbusunt­ernehmen der Bahn Konkurrenz. Leicht sei der Weg dorthin aber nicht gewesen, so Krauss: „Wenn ich zurückblic­ke auf meine Vita, dann hat mir das Studium nicht viel gebracht. Wir sind auch monatelang durch Deutschlan­d getingelt, um kleine

Busunterne­hmer von unserer Idee zu überzeugen.“Krauss spricht stellenwei­se so schnell, man möchte die Wiedergabe­geschwindi­gkeit des Live-Streams herabsetze­n, auch, weil er Einblick in den stereotype­n Sprachgebr­auch eines Gründers gibt. Da wird die Festanstel­lung zum „safe environmen­t“und das anfänglich­e Klinkenput­zen zur „ground work“. Ein Tipp für die jungen Zuschauer, der an diesem Abend besonders hängen bleibt, kam vom Metzgerei-Unternehme­r Steinle: „Wichtig ist, sich nicht den gesellscha­ftlichen Zwängen hinzugeben. Hauptsache, ihr macht, was euch Spaß macht!“ Online gibt es den Livestream noch mal zum nachsehen unter www.youtu‰ be.com/watch?v=LN3A‰Ze_bEw

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Foto: Christina Brummer Wie so vieles in dieser Zeit musste auch das Live‰Event der Startup Teens online statt‰ finden.

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