Selfie mit Hummel
Das Leben ist ungerecht. Und oft trifft das Schicksal die Falschen. Das ist bei den Menschen so, aber offenbar auch in der wunderbaren Welt der Insekten.
Was kaum einer weiß, allein in Bayern gibt es (noch) rund 30 000 Insektenarten. So manche sind inzwischen vom Aussterben bedroht. Man fragt sich allerdings auch da: Warum trifft die ärgste Not nicht eklige Bettwanzen oder beißende Zecken, sondern Schmetterlinge und Bienen?
Der Versuch, solche tiefschürfende Fragen zu beantworten, führt meistens direkt ins Nichts, darum lassen wird es an dieser Stelle. Tatsache aber ist: Wegen der Monokulturen, den Pestiziden und allerlei anderen Giften, wegen der Versiegelung von Böden und wegen zu wenig Blumenwiesen geht es immer mehr Insekten an den Kragen.
Deren Zahl geht nicht nur zurück, sie ist regelrecht eingebrochen, warnen die Experten: Drei Viertel aller Fluginsekten seien im Verlauf von nicht einmal dreißig Jahren verschwunden. Und das ist definitiv nur für die Mitglieder der Autofahrerpartei erfreulich, weil die im Sommer beim Samstagsputz die Windschutzscheibe nicht mehr so intensiv säubern müssen.
Angesichts solcher Hiobsbotschaften freut sich der Insektenfreund über jede winzige gute Nachricht. Und die lautet: In Bayern hat man im einsetzenden Frühling die Hummeltelefone wieder freigeschaltet. Bürger sind also aufgerufen, die dicken Brummer zu melden, die sie in Garten, Wald und Flur entdecken. Handyfoto reicht, Selfies mit Hummel nicht verboten. Denn wie heißt es beim Bund Naturschutz: „Nur was man kennt, wird man auch schützen.“So isses!