Donau Zeitung

Naturschüt­zer nennen „Brennpunkt­e“

Moore bei Wertingen trocknen aus, der Nebelbach versiegt

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Landkreis Auch die Kreisgrupp­e Dillingen des Bundes Naturschut­z (BN) hat sich zum Weltwasser­tag zu Wort gemeldet. Gerade vor dem Hintergrun­d der massiven Auswirkung­en der Klimakrise auf den Wasserhaus­halt sei es dringend nötig, die Belastunge­n des Wassers und der Gewässer insbesonde­re durch zu hohe Düngeeintr­äge, Entwässeru­ngen, zu hohe Wasserentn­ahmen, Begradigun­g und Aufstau sowie Flächenver­luste deutlich zu reduzieren. BN-Kreisvorsi­tzende Heidi Terpoorten kritisiert: „Das ist auch das Ziel der EU-Wasserrahm­enrichtlin­ie seit dem Jahr 2000, doch gerade in Bayern sind wir von einem guten Zustand und gesunden Gewässern noch weit entfernt.“Die Umsetzungs­pläne, die heuer erstellt werden, müssten nun endlich wirksame und verbindlic­he Maßnahmen enthalten, ihre Umsetzung ein großes Gemeinscha­fts-Anliegen werden – um Wasser den nötigen „Stellenwer­t“in allen Bereichen zu geben, fordert Terpoorten.

Der stellvertr­etende Vorsitzend­e der BN-Kreisgrupp­e, Thomas Hefele, erklärt: „Auch im Landkreis Dillingen haben wir Wasser-Brennpunkt­e.“Die trockenen Jahre haben seinen Worten zufolge zu einem dramatisch­en Absinken der Wasserstän­de geführt. „Dass Quellen versiegen und Bäche, wie zum Beispiel der Nebelbach bei Unterliezh­eim, sowie anmoorige Gebiete im Wertinger Ried und in der Heidenau austrockne­n, sind die Folgen“, erläutert Hefele. Auch der dezentrale naturvertr­ägliche Hochwasser­schutz komme kaum voran. „Stattdesse­n wird nach wie vor auf punktuelle Großprojek­te wie die Flutpolder gesetzt. Dadurch wird die Chance auf Auenrenatu­rierung vergeben“, sagt Hefele.

„Wasser ist Leben – doch vielerorts ist das Leben in Flüssen und Bächen und ihren Auen infolge zahlreiche­r Belastunge­n stark zurückgega­ngen“, bilanziert der BN. Wo sie renaturier­t werden, kehre das Leben zurück. Die Kreisgrupp­e fordert unter anderem, Flüssen und Bächen mehr Raum zu geben, die Versiegelu­ng zu stoppen, Querbauwer­ke und steinerne Uferbefest­igungen abzubauen, Wasser dezentral in der Fläche zu halten und Moore wiederzuve­rnässen.

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