Donau Zeitung

Brauerei Oettinger bedroht

Polizeiein­satz wegen möglicher Briefbombe

- VON VERENA MÖRZL

Oettingen Großes Aufatmen nach einem Polizeiein­satz am Montagvorm­ittag in Oettingen (Landkreis Donau-Ries): Wegen eines verdächtig­en Gegenstand­es riegelte die Polizei den Standort der Oettinger-Brauerei in der Innenstadt ab. Spezialist­en aus München wurden angeforder­t, um einen Briefumsch­lag in DINA4-Größe zu untersuche­n. Bis zum Ergebnis durfte sich niemand in einem Radius von rund hundert Metern dem Verwaltung­ssitz nähern. Die Polizei leitete den Verkehr durch Wohngebiet­e um. Um kurz nach 12 Uhr gab die technische Sondergrup­pe schließlic­h Entwarnung – ganz normale Post. Trotzdem ermittelt die Kripo Dillingen inzwischen im Falle mehrerer Bedrohunge­n.

Denn Oettinger sieht sich seit rund einer Woche teils massiven Beleidigun­gen und Bedrohunge­n ausgesetzt. Zündstoff für eine sehr kontrovers­e Debatte war ein Beitrag der Brauerei in den sozialen Medien Instagram und Facebook: „Bier trinken ist besser als Quark reden. Oder quer denken“, hieß es da. Was als Werbegag geplant war, prasselte zum Teil als Sturm der Entrüstung

„Bier trinken ist besser als Quark reden.“

auf Oettinger ein. Die Hetze auf das Unternehme­n ließ nicht lange auf sich warten. Neben Bedrohunge­n wurde auch zum der Boykott der Brauerei aufgerufen. Harmlosere Kommentare lauteten: „Auf diesen Zug der Gesellscha­ftsspaltun­g aufzusprin­gen, ist in meinen Augen schon selten dämlich!“oder „Demnächst kommt dann der Slogan: Nur Geimpfte dürfen unser Bier kaufen. Kaufe nichts mehr von euch.“

Die Brauerei bleibt ihrer Haltung treu und löschte die Beiträge trotz Drohungen nicht. Das Unternehme­n teilt am Montag mit, dass der Produktion­sbetrieb durch den Einsatz nicht beeinträch­tigt war. Oettinger habe nach Erhalt des verdächtig­en Briefes umgehend die Polizei und Spezialist­en des Landeskrim­inalamts informiert, die inzwischen Entwarnung gegeben hätten. Auf den Beitrag selbst ging Oettinger trotz Nachfragen nicht ein.

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