Der nächste Schritt zum Solarpark im Glötter Ried
Die Fotovoltaikanlage auf einer wiederverfüllten Kiesabbaufläche im Süden von Dillingen könnte zum Beispiel 350 Haushalte mit grünem Strom versorgen. Das Projekt hat sich erheblich verzögert
Dillingen Die Firma Wager und die Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen (DSDL) werden im Glötter Ried südlich von Dillingen eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage errichten. Der Solarpark sollte ursprünglichen Planungen zufolge bereits im Frühjahr 2020 Strom liefern. Doch das Projekt hat sich wegen des aufwendigen Verfahrens verzögert.
Die Anlage entsteht an der Staatsstraße 2033 zwischen Dillingen und Holzheim auf einem ehemaligen Kieswerksgelände an der Zufahrt zur Nusser-Alm. Es geht bei der Änderung des Bebauungsplans Glötter Ried, mit der sich jetzt der Dillinger Stadtrat erneut befasste, um eine 5,4 Hektar große, wiederverfüllte Fläche, auf der einst Kies ausgebeutet wurde. Der Solarpark soll auf einer 2,1 Hektar großen Fläche (mehr als zwei Fußballfelder) entstehen. Die restlichen 3,3 Hektar sind als Ausgleichsfläche vorgesehen. Oberbürgermeister Kunz lobt das Gemeinschaftsprojekt: „Ich bin dankbar, dass sich das Unternehmen Wager und unsere DSDL gemeinsam bereit erklärt haben, dieses Projekt zu stemmen.“Der Genehmigungsprozess sei durchaus herausfordernd und mit einigem Aufwand verbunden. „Aber wir scheuen die Arbeit nicht. Vor allem, wenn wir so wie hier einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können“, sagt der Rathauschef. Jetzt könne die Genehmigung und die Umsetzung erfolgen. „Ich freue mich über zukünftig noch mehr grünen Strom aus unserer Stadt“, blickt Kunz voraus.
Die geplante Fotovoltaikanlage wird etwa 920 Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen. Damit können 350 Haushalte mit Strom versorgt werden, hatte es bei der ersten Präsentation im Dezember 2019 im Dillinger Rat geheißen. Die Förderobergrenze liegt bei 1500 Kilowatt peak (kWp), und so groß ist die Fotovoltaikanlage auch geplant.
Der Dillinger Stadtrat beschäftigte sich am Montagabend erneut mit der Ausweisung der „Sonderbaufläche Freiflächen-Fotovoltaikanlage“im Glötter Ried. Die Auslegung des Bebauungsplans wurde nach Abwägung der verschiedenen Stellungnahmen von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange schließlich einstimmig beschlossen. DSDL-Werkleiter Wolfgang Behringer sagte auf Anfrage, dass er mit einer schnelleren Genehmigung des Projekts gerechnet hätte. Es seien aber Untersuchungen notwendig geworden, ob der Solarpark in den Überschwemmungsbereich der Glött falle. Behringer hofft nun, dass bis Mitte des Jahres „die Baureife“vorliege. Ende des Jahres könnte die Fotovoltaikanlage dann Solarstrom liefern.