Selbstverständlichkeit
Zu „ Merkels Kniefall und seine Folgen“(Seite 1) vom 25. März:
Sieht man in ein Wörterbuch, findet man unter „Kniefall“als Erläuterung „das Fallen auf beide Knie als Zeichen der Verehrung oder Unterwerfung“. Im politischen Kontext verbindet man mit dem Begriff in aller Regel den Kniefall Willy Brandts in Warschau 1970 am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Gettos, eine historische Geste der Bitte um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs.
Angela Merkel hingegen hat das getan, was man im täglichen Umgang eigentlich als selbstverständlich erachten sollte, sie hat sich entschuldigt, entschuldigt für einen Fehler, den sie und 16 Ministerpräsidenten/innen begangen haben. Und sie hat getan, was man von Politik eigentlich erwarten sollte, sie hat dafür Verantwortung übernommen.
Schade, dass Politik anscheinend der Gesellschaft schon so entrückt ist, dass man eine Selbstverständlichkeit in eine historische Dimension erheben muss.
Wolfgang Peitzsch, Königsbrunn
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