Donau Zeitung

Betrüger muss jahrelang in Haft

Ein Mann aus dem Landkreis Dillingen betrügt Freunde, Bekannte und Geliebte um hunderttau­sende Euros. Nun geht er ins Gefängnis

- VON JONATHAN MAYER

Landkreis Er betrog Freunde, Bekannte und sogar Partnerinn­en. Deshalb musste sich ein Mann aus dem Landkreis Dillingen vor dem Augsburger Landgerich­t verantwort­en. Über Jahre hinweg, so die Auffassung des Gerichts, log der Mann seiner Umgebung etwas vor, um sich selbst zu bereichern. Nun muss er in Haft.

Angeklagt war der 58-Jährige, der vor seiner Verhaftung zuletzt in Günzburg lebte und nebenberuf­lich Geldanlage­n vermittelt­e, wegen insgesamt 87 Fällen des Betrugs, Subvention­sbetrugs und der Urkundenfä­lschung. Der Mann hat laut Gericht ein befreundet­es Ehepaar, Geliebte, Freunde und Bekannte betrogen. Insgesamt gab es wohl neun Geschädigt­e. Allen täuschte er vor, besonders lukrative, kurzfristi­ge Geldanlage­n mit einer Laufzeit von nur 30 Tagen bei sehr hohen Zinsen bei einer Firma tätigen zu können.

Er überzeugte die Geschädigt­en davon, als Vermittler bei dem Unternehme­n besonders gute Konditione­n zu erhalten. Doch auch wenn es die Firma tatsächlic­h gibt, die Möglichkei­ten zur Kurzzeitge­ldanlage waren reine Erfindung. So brachte er seine Bekannten um tausende Euros, in einem Fall wohl sogar um 100.000 Euro. Insgesamt geht es um einen mittleren bis hohen sechsstell­igen Betrag.

Das Geld verwendete der Angeklagte zum Teil für die Tilgung seiner Schulden. Außerdem bestritt er damit seinen Lebensunte­rhalt. Einen Teil davon zahlte er zudem wie in einem Schneeball­system als vermeintli­che Zinsen oder Anlagerück­zahlungen an die Geschädigt­en zurück, um seine betrügeris­chen Machenscha­ften möglichst lange am Laufen zu halten. Über fünf Jahre, von 2015 bis 2020, hat er sich nach Auffassung des Gerichts so bereichert.

Aber das war nicht alles: Einer

Bekannten aus München täuschte er zudem vor, günstig an Gold kommen zu können. Ihr ließ er in dem Zuge sogar vermeintli­che

Kaufbestät­igungen zukommen, worauf sie ihm knapp 65.000 Euro überwies.

Im Zusammenha­ng mit der Auszahlung

einer Lebensvers­icherung behauptete er der Bekannten gegenüber außerdem, dass ihr ein höherer Betrag zustehen würde und er einen Anwalt kenne, der bei Vorauszahl­ung von 4000 Euro ihre Ansprüche durchsetze­n würde. Die Frau hat ihm das Geld hierfür überlassen. Der wiederum behielt es, ohne den Anwalt zu beauftrage­n.

Auch die Corona-Pandemie nutzte der 58-Jährige aus: Er beantragte mit falschen Angaben Sofortgeld­er und richtete so einen Schaden von 3100 Euro an (Subvention­sbetrug).

Es war nicht das erste Mal, dass der Mann vor Gericht stand. Vom Amtsgerich­t Dillingen wurde er bereits wegen Computerbe­trugs in 17 Fällen verurteilt, weil er 91.700 Euro vom Konto seiner Schwiegerm­utter abgehoben hatte, ohne dass sie davon wusste.

Das Landgerich­t Augsburg verurteilt­e den Mann schließlic­h wegen Betrugs und Subvention­sbetrugs in insgesamt 51 Fällen zu einer Gesamtfrei­heitsstraf­e von fünf Jahren und sechs Monaten. Außerdem wird Wertersatz in Höhe von knapp 570.000 Euro angeordnet.

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Foto: Ralf Lienert (Symbol) Um hunderttau­sende Euros hat ein Mann aus dem Landkreis Dillingen Freunde, Bekannte und Geliebte betrogen. Jetzt muss der 58‰Jährige ins Gefängnis.

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