Die Frage der Woche Sich für Urlaub schämen?
unsichtbar sein Unwesen zu treiben. Als Urlaubsfracht kann es nach Deutschland reisen und zwischendurch noch ein paar Mitreisende im Flieger angreifen. Riskant ist der Ferienhopser allemal – für einen selbst und leider auch für andere.
Schlechte Stimmung unter den Zuhausegebliebenen macht er auf jeden Fall. Wenn uns die Neidhammel gestohlen bleiben, dann doch die nicht, die für sich ernstlich besorgt sind, zurzeit mit Touristen in Kontakt zu kommen. Ihnen zuliebe sollten wir im Moment noch auf die Ferien fernab verzichten. Und auch denen zuliebe, die fröhliche Urlaubsheimkehrer als riesige Provokation empfinden, weil sie selbst seit Monaten nichts mehr verdienen. Unsere Gesellschaft nähert sich gerade einem Punkt, wo die Befindlichkeit gefährlich kippen könnte. Gereiztheit und Aggressivität nehmen spürbar zu. Und der Zusammenhalt schwindet dahin.
Urlaub ist eine Auszeit vom Alltag. Warum um Himmels Willen sollte man sich dafür schämen? Man kann diese Auszeit sogar – ganz schamlos – auf Mallorca verbringen. Daran ist nichts Verwerfliches. Für Urlaub schämen müsste man sich allerdings, wenn man nach der Rückkehr nicht sofort in ein Corona-Testcenter gehen würde, um zu prüfen, ob man seine Mitmenschen gefährden könnte.
Auch auf Mallorca – um beim Beispiel zu bleiben – gibt es Hygieneregeln. In vielen Urlaubsländern sogar Ausgangssperren.
Viel mehr als ein wenig Sonne tanken, ein Tapetenwechsel mit Meeresrauschen und ein Drink draußen in einer Bar ist doch gar nicht drin. Vielleicht, ohohoh, am Abend noch ein Strandspaziergang. Die meisten Hotels haben gar nicht auf. Einen übervollen Sangria-Strohhalm-Ballermann gibt es nicht.
Aus welchem Grund also sollte jemand,