Der Wagen ist der Star
Verfolgungsjagden, – und zu welchem Preis man an die hollywoodreifen Darsteller heute kommt
Belächelt und vergöttert: Opel Manta GT/E aus „Manta, Manta“
Wie kam es dazu, dass man über dieses Auto und seine Fahrer so viele Witze machte? Jedenfalls avancierte Opels Manta – eine Zeit lang Deutschlands meistverkaufter Sportwagen – zum Gegenstand des Spotts, wie vor und nach ihm wohl kein anderes Auto.
Die schrieb 2001: „Höhepunkt der Witzkampagne war der Film ,Manta, Manta‘.“Die Komödie, Kinostart im Jahr 1991, griff das Image des Manta auf. Til Schweiger, der mit dieser Rolle bekannt wurde, spielt darin Bernie mit seinen Cowboystiefeln. Der fährt einen besonders krass getunten und mehrfarbig lackierten Manta B, der im Film bis zu 270 PS leistet.
Das Serienmodell GT/E kam laut Opel dagegen auf „nur“110 PS und wurde später in GSi umbenannt. 1988 stellte Opel den Manta 18 Jahre nach der Premiere ein. Gut erhal
Exemplare sind heute selten, da der Manta als Gebrauchter eine Zeit lang kaum nachgefragt war und im Zweifel eher verschrottet wurde. Als Serienmodell hat der Opel Manta GSi (81 kW/110 PS), gebaut zwischen 1984 und 1988, nach Angaben von Classic Data einen Marktwert von 12 400 Euro (Zustandsnote 2).
Bluesmobile im Flug: Dodge Monaco aus „Blues Brothers“
Eines der bekanntesten Polizeiautos der Filmgeschichte ist ein ausrangierter Dodge Monaco aus dem Chicagoer Vorort Mount Prospect – so lautet die Erzählung in der Kultkomödie „Blues Brothers“von 1980. Tatsächlich handelt es sich bei dem guten Dutzend während der Dreharbeiten eingesetzten Fahrzeuge allerdings um Modelle, die man für den Dreh der Highway-Polizei in Kalifornien abkaufte.
Den Serien-Monaco bewarb die Marke mit dem gleichnamigen Fürstentum, auf einem Plakat steht der Slogan „1974 is a beautiful time for Monaco“. Doch im Film ist von Mittelmeerromantik keine Spur, eher gibt es spektakuläre Stunteinlagen. So vermag das „Bluesmobile“über eine offene Zugbrücke in Chicago zu springen. In den Film schaffte es das je nach Radstand bis zu 5,75 Meter lange kantige Stufenheck, weil es Drehbuchautor und Hauptdarsteller Dan Aykroyd als „schärfstes Auto“der US-amerikanischen Polizei in den 1970ern so gut gefiel.
Immerhin besaßen diese Modelle einen Achtzylindermotor mit 7,2 Litern Hubraum. Viele der Filmautos überlebten die Dreharbeiten nicht. Das einzig erhaltene Filmoriginal mit dem großen Lautsprecher auf dem Dach hält nach deren Angatene ben eine Event-Firma in Chicago, eine Replik steht in Dallas im „House of Blues“. Als Serienmodell hat ein Dodge Monaco (177 kW/241 PS) mit dem Baujahr 1974 nach Angaben von Classic Data einen Marktwert von 14000 Euro (Zustandsnote 2).
Diabolisch: Continental Mark III aus „Der Teufel auf Rädern“
„The Car“heißt das B-Movie „Der Teufel auf Rädern“von 1977 im Original. Darin übernahm ein Continental Mark III die Hauptrolle als todbringender Hauptdarsteller: In einem Wüstenkaff in Utah überfährt die schwarze Limousine mit mysteriösem Eigenleben wahllos Menschen. Der Film erntete schlechte Kritiken. Während der scheinbar vom Teufel besessene Continental in „The Car“schwülstig verkleidet war, kam ein weniger geschminktes
Exemplar im Thriller „The French Connection“von 1971 mit Gene Hackman zum Einsatz.
Als Serienmodell machte der Mark III dem Cadillac Eldorado Konkurrenz. Gebrauchte Exemplare sind auf dem deutschen Markt selten. Ein Continental Mark III Coupé (268 kW/365 PS), gebaut zwischen 1969 und 1971, hat nach Angaben von Classic Data einen Marktwert von 18600 Euro (Zustandsnote 2).
Verfolgungsjagd extrem: Ford Mustang GT 390 aus „Bullitt“
Eigentlich spielt das Auto in „Bullitt“(1968) nur eine Nebenrolle. Es ist das Auto von Polizist Frank Bullitt, gespielt von Steve McQueen. Doch dann kommen jene zehn Minuten, die als eine der spektakulärsten und genialsten Verfolgungsjagden in die Filmgeschichte eingegangen sind. Kreuz und quer durch die Straßen San Franciscos jagt Bullitt am Steuer seines in Highland-Green lackierten Ford Mustang GT 390 Fastback zwei Killern hinterher, die kein minder spektakuläres Auto steuern: einen Dodge Charger – mit dem sie letztlich in eine Tankstelle rasen, die daraufhin explodiert.
Während der Dreharbeiten kamen laut Ford zwei identische Ford Mustang zum Einsatz: das „Jumper Car“für die Sprungszenen und das „Hero Car“für die Nahaufnahmen mit McQueen am Steuer. Das „Hero Car“galt lange Zeit als verschollen – dabei war es mehr als 40 Jahre in privatem Familienbesitz. Anfang 2020 wechselte es bei einer Auktion in Florida für 3,74 Millionen USDollar als nunmehr teuerster Mustang der Welt den Besitzer.
Das Serienmodell Mustang GT Fastback S-Code (235 kW/320 PS), gebaut 1967 und 1968, taxiert Classic Data auf 50 700 Euro (Zustandsnote 2).
Zeitmaschine: DeLorean DMC12 aus „Zurück in die Zukunft“
Eines der bekanntesten Filmautos war als Serienauto ein Flop. Während seiner Bauzeit verkaufte sich das DeLorean Coupé mit den Flügeltüren und der Außenhaut aus unlackiertem Edelstahl kaum – vielleicht war das Modell zu futuristisch. Doch für die Produzenten der „Back to the Future“-Trilogie (1985, 1989, 1990) war das kaum bekannte Auto ideal.
Das Serienmodell verfügte über einen als schwächlich wahrgenommenen V6 mit 132 PS. Doch im Film gesellte sich zum Verbrenner im Heck ein Atomreaktor, der den „Fluxkompensator“mit Energie versorgte und das Auto zur Zeitmaschine machte. Damit reisten Marty McFly (gespielt von Michael J. Fox) und Dr. Emmett L. Brown (Christopher Lloyd) in verschiedene Epochen.
Als Serienmodell besitzt ein DeLorean DMC-12 (97 kW/132 PS), gebaut 1981 und 1982, laut Classic Data einen Marktwert von 40200 Euro (Zustandsnote 2).