„Dieter sortiert jetzt seine Hemden“
Gottschalk stichelt, der Nordfriese mit der tiefen Stimme siegt: So war das DSDS-Finale
Duisburg Der Azubi Jan-Marten Block aus Nordfriesland hat mit Unterstützung von Showmaster Thomas Gottschalk die RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“gewonnen. Der 25-Jährige setzte sich am Samstag im Finale der 18. Staffel gegen seine drei verbliebenen Konkurrenten durch. Zum Triumph verhalf ihm seine tiefe Stimme – und sein neu eingespieltes Sieger-Lied „Never Not Try“. Neu-Juror Thomas Gottschalk, der den früheren Jurychef Dieter Bohlen nach dessen Abschied vertrat, sagte zum Gewinnersong: „Ich glaube, ich erkenne einen Hit, wenn ich einen höre. Und das ist einer.“
Die Entscheidung, die Block 100000 Euro und einen Plattenvertrag einbrachte, traf am Ende allerdings das Publikum. Ein Drittel (33,38 Prozent) votierte nach RTL-Angaben für den Sänger. Die Freude beim neuen „Superstar“war so groß, dass beim Hochstemmen des Siegerpokals glatt ein Teil aus der prächtigen Trophäe brach. Dass auch DSDS seine besten Zeiten hinter sich hat, zeigte sich in der ernüchternden Einschaltquote: Statt mehr als 4,2 Millionen wie 2020 sahen diesmal im Schnitt nur 2,7 Millionen zu – was zehn Prozent Einschaltquote beim gesamten TV-Publikum entsprach.
Eigentlich hätte das Finale der große Schlussakkord für Pop-Titan Dieter Bohlen sein sollen. Dem kam
Bohlen aber zuvor, indem er sich krank abmeldete. Fast hätte man vergessen können, dass er der Chef in der Manege war, bevor RTL ihn vor die Tür setzte, um seriöser zu werden. Größeres Thema war er nicht – bis Gottschalk sich dem Finalisten Kevin Jenewein widmete, der von einer „Blase“gesprochen hatte, in der er sich befinde. „Wenn die Blase platzt – entspann dich. Sie platzt für jeden irgendwann mal“, erklärte Gottschalk. „Der Dieter sitzt auch in Mallorca und sortiert seine Camp-David-Hemden jetzt.“
Doch der nun abgelöste „Superstar“von 2020, Schlagersänger Ramon Roselly, setzte zu einer Laudatio auf Bohlen an. Der „DSDS-Papa, der Dieter“, fehle ihm im Finale, beklagte Roselly. Als Jury-Mitglied Maite Kelly daraufhin erklärte, Bohlen sei „bei uns im Herzen“, stellte Moderator Oliver Geissen, 51, dann doch etwas klar. „Letztendlich müssen wir ja auch sagen, dass Dieter Gott sei Dank noch stoffwechselt“, sagte er. „Wir sprechen hier keinen Nachruf.“
Der neue Sieger Jan-Marten Block wirkt eher wie der standhafte Typ. Dazu mag seine Herkunft beitragen: Geboren wurde er in Niebüll, er lebt in Süderlügum, tiefes Schleswig-Holstein. Jederzeit könnte er sich für einen Norddeutschland-Werbefilm in eine Düne fallen lassen. Bislang hatte der Nordfriese auf Geburtstagen und Hochzeiten gesungen, aber nicht den Durchbruch geschafft. Er macht eine Ausbildung zum Kaufmann. Im Finale war seine Freundin dabei. „Ich werde diese Songs für dich singen heute“, versprach er.