Donau Zeitung

10H‰Regel bleibt für CSU tabu

Partei weist Vorstoß der Freien zurück

- VON ULI BACHMEIER

München Der Streit um den Ausbau der Windkraft in Bayern ist neu entfacht. Umweltmini­ster Thorsten Glauber (Freie Wähler) nutzte am Mittwoch die Ankündigun­g von Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU), das Klimaschut­zgesetz zu reformiere­n, und forderte eine Aufhebung der umstritten­en 10H-Abstandsre­gel für Windräder. Zugleich kündigte er an, noch im Mai einen Entwurf für ein neues Klimaschut­zgesetz vorzulegen. Die CSU reagierte prompt. „An der 10H-Regel wird nicht gerüttelt“, erklärte CSU-Generalsek­retär Markus Blume.

Die seit 2014 in Bayern geltende Regel besagt, dass ein Windrad mindestens das Zehnfache seiner Höhe von Wohnbebauu­ng entfernt sein muss. Kritiker beklagen, dass der Windkrafta­usbau in Bayern seither praktisch zum Erliegen gekommen sei.

Söder hatte erst am Montag erklärt, an der 10H-Regel festhalten zu wollen. Der Ausbau der Windkraft sollte sich darauf beschränke­n, alte Anlagen durch modernere Windräder zu ersetzen. Glauber, der schon immer zu den Befürworte­rn der Windkraft gehört, reicht das nicht aus. Er sagte: „Wir arbeiten mit Hochdruck am Klimaschut­zgesetz 2.0. Wichtige Themen erledigt man am besten sofort. Die wahre K-Frage ist die Klimafrage.“In vielen Punkten wie etwa dem Ausbau der Photovolta­ik liegt er mit Söder auf einer Linie. Mit seiner Forderung nach Aufhebung der 10H-Regel aber beißt er bei der CSU offenbar auf Granit.

Nur zwei Stunden nachdem Glaubers Vorstoß öffentlich wurde, kam das klare Nein vom CSU-Generalsek­retär. „Wir müssen den Ausbau der erneuerbar­en Energien beschleuni­gen, aber zusammen mit der und nicht gegen die Bevölkerun­g. Die 10H-Regel abzuschaff­en, wäre ein Bruch des Koalitions­vertrages“, sagte Blume.

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Thorsten Glauber

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