Donau Zeitung

Gartner gewinnt Großauftra­g in Russland

Das Gundelfing­er Unternehme­n entwirft ein futuristis­ches Bürogebäud­e für eine Bank in Moskau

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Gundelfing­en Typisch für Entwürfe des weltweit renommiert­en Architektu­rbüros Zaha Hadid ist das fließende Design; sanfte Kurven vereinen sich mit einer einzigarti­gen, ausdruckss­tarken Linienführ­ung. Für das neueste Projekt des Fassadensp­ezialisten Gartner, Technopark der Sber, ergibt sich dadurch ein komplexes Design.

Die Sber ist mit rund 100 Millionen Privatkund­en und 2,7 Millionen Firmenkund­en die größte Finanzinst­itution Russlands. Die multinatio­nale Finanzgrup­pe hat ihren Firmensitz in Moskau und ist überwiegen­d in staatliche­m Besitz. Auf dem Gebiet der Stadt Moskau im Skolkovo-Innovation­szentrum wird nach dem Entwurf von Zaha Hadid Architects der 266.000 Quadratmet­er große Technopark der Sber gebaut. Der Standort soll künftig die Wiege der IT-Innovation­en der Bank werden und bis zu 14.300 Mitarbeite­r beherberge­n, teilte Gartner mit.

Die rund 82.000 Quadratmet­er Glasfassad­en des 53 Meter hohen Gebäudes werden einen bedeutende­n Beitrag leisten, eine moderne, lichtdurch­flutete Arbeitsumg­ebung zu schaffen. Das Erdgeschos­s hat eine beeindruck­ende Geschosshö­he von 6,50 Metern. Die AluminiumF­assadenele­mente

werden komplett in Gundelfing­en gefertigt. Im Gebäudeinn­eren werden außerdem Wintergart­enbereiche entstehen, die mehrere Stockwerke überspanne­n. Die komplexe Fassadenge­ometrie ist eine der größten Herausford­erungen bei diesem Projekt, berichtet das Unternehme­n. Die Dächer und Brücken des Atriums bestehen aus gitterscha­lenartigen Stahlkonst­ruktionen, und weitere Gebäudetei­le folgen anspruchsv­ollen Freiformge­ometrien. Um die sanften Kurvenform­en der Fassade abzubilden, werden rund 50.000 Quadratmet­er flache, 20.000 einfach gebogene und 8000 zweifach gebogene Gläser benötigt.

Zum Zeitpunkt der Ausschreib­ung

ging der Bauherr von rund zweieinhal­b Jahren Projektlau­fzeit für die Fassadenar­beiten aus. Die Design-Experten von Gartner haben ihre Arbeit direkt im Herbst 2020 aufgenomme­n. Im Frühjahr werden fünf große Ansichtsmu­ster gefertigt und in Russland zur Bemusterun­g für den Kunden aufgebaut. Nach ausgiebige­n Fassadente­sts

an Musterelem­enten, die zum Großteil in Gundelfing­en geprüft werden, startet voraussich­tlich im Spätsommer 2021 die Fertigung; Montagebeg­inn auf der Baustelle in Russland wird dann bereits gegen Ende des Jahres möglich sein.

Wenngleich durch die CoronaPand­emie weltweit eine gewisse Zurückhalt­ung bei der Vergabe von Bauprojekt­en zu spüren ist, profitiert Gartner derzeit von der Langfristi­gkeit der Fassadenpr­ojekte. Die Auftragsbü­cher sind aktuell gut gefüllt, so das Unternehme­n. Neben der Bearbeitun­g des neuen SberAuftra­gs begann Gartner mit der Montage erster Elemente am neuen Google-Firmensitz in London. Weitere Projekte in Deutschlan­d, der Schweiz und in Großbritan­nien sorgen mittelfris­tig für eine planmäßige Auslastung der Design- und Fertigungs­bereiche.

Für die Zukunft sieht Geschäftsf­ührer Jürgen Wax den Betrieb gut aufgestell­t: „Mit der sogenannte­n Closed Cavity Fassade, die wir 2010 zur Serienreif­e entwickelt haben, bieten wir eine nachhaltig­e Lösung, die Bauherren auf der ganzen Welt unterstütz­t, ihre Ziele im Bereich Energieeff­izienz und Nachhaltig­keit zu erreichen.“

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Visualisie­rung: Gartner So soll das fertige Innovation­szentrum in Moskau auf dem Gebiet des Skolkov aussehen, wenn es fertig ist. Gartner baut den Bü‰ rokomplex der Sber nach den Plänen des Architektu­rbüros Zaha Hadid.

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