Donau Zeitung

Naturschüt­zer protestier­en gegen Umgehung bei Diemantste­in

Die geplante Straße verschling­e unnötig Steuermitt­el, verbrauche zu viel Fläche und schade den Bürgern mehr, als sie nützt

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Diemantste­in Zu einem Protest gegen den geplanten Bau einer Umgehungss­traße westlich von Diemantste­in hat der Bund Naturschut­z (BN) am Freitag besorgte Bürger der Gemeinde Bissingen eingeladen. Mit einer Folienakti­on sollte auf den enormen Landverbra­uch aufmerksam gemacht werden. Dafür hatten die Kreisvorsi­tzenden der BNKreisgru­ppen Dillingen und Donau-Ries, Heidi Terpoorten und Alexander Helber, sowie der Sprecher des BN-Landesarbe­itskreises Verkehr, Gernot Hartwig, und die Donau-Rieser Grünen-Kreisvorsi­tzende Katharina Weickhmann eine 350 Quadratmet­er große Plastikfol­ie ausgebreit­et, um den Anwesenden zu veranschau­lichen, wie groß der Flächenver­brauch von zehn Hektar für den Bau der Umgehung sein werde. Gernot Hartwig zeigte dabei auf, dass durch den Ernteausfa­ll von zehn Hektar Weizen 1,5 Millionen weniger Semmeln hergestell­t werden könnten. Darüber hinaus würde laut Hartwig die 2,3 Kilometer lange Umgehungss­traße den Steuerzahl­er 4,9 Millionen Euro kosten.

Der Straßenbau führe zu mehr Lärm für die Menschen in Diemantste­in durch das Echo eines höheren Lkw-Verkehrsau­fkommens, das unausweich­lich mit dieser Umgehung zwischen Nördlingen und Höchstädt auch nachts zunehmen werde. Noch dazu befinde sich der Trassenver­lauf in einem FFH-Gebiet. Und für die Menschen im Ortsteil von Bissingen bringe diese Straße den erhebliche­n Verlust von Wohnqualit­ät, so der Naturschüt­zer. Hartwig stellte fest: „Durch den meist vorherrsch­enden Westwind werden der Feinstaub und die Abgase nach Diemantste­in getragen, was die Luft im Ort bedeutend verschlech­tert im Vergleich zum bisher geringen Verkehrsau­fkommen auf der bestehende­n Ortsdurchf­ahrt.“

Wichtig sei, sich vonseiten der Bürgerscha­ft gegen diesen unsinnigen Straßenbau zu wehren, betonte Heidi Terpoorten. Gernot Hartwig fügte hinzu, diese Umgehung sei ein Projekt von Georg Winter. „Unnötig und unzeitgemä­ß.“

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Foto: Horst von Weitershau­sen Mit einer 350 Quadratmet­er großen Folie sollte veranschau­licht werden, wie groß der Flächenfra­ß von zehn Hektar für eine Um‰ gehung von Diemantste­in wäre.

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