Donau Zeitung

Diese Rente ist nicht sicher

Warum zwei Iren einen Toten in eine Postfilial­e schleppten.

- VON FLORIAN EISELE

Die Sorge um die Rente und deren Sicherheit dürfte zu den größten Themen in der Geschichte der Bundesrepu­blik gehören. Es soll ja schon Sozialmini­ster gegeben haben, die mit Werbeplaka­ten auf Liftfasssä­ulen beteuert haben, dass sich alle mal bitte keine Sorge um ihre gesetzlich­e Altersvors­orge zu machen brauchen. Heute weiß man, dass das eine ziemlich steile These war. Höchstwahr­scheinlich ist die Rente auch in Irland ein heißes Eisen. Doch das, was sich unlängst in der Kleinstadt Carlow, rund 90 Kilometer südwestlic­h von Dublin, zugetragen hat, ist dann doch reichlich verstörend.

Laut einem Bericht der Irish Times wollten zwei Betrüger die Rente eines Verstorben­en kassieren. Zuerst hatte einer der beiden Männer erfolglos versucht, das Geld allein bei einer Postfilial­e abzuholen. Mit dem Verweis der Angestellt­en, dass der Berechtigt­e sich die Rente doch bitte schön selbst abholen möge, kehrte er zu seinem Komplizen zurück. Zusammen kamen die Ganoven auf eine bizarre Idee. Mit der Leiche des Mannes tauchten die beiden erneut in dem Laden auf. Den Toten von beiden Seiten gestützt, sollte nun das Pensionsko­nto abgeräumt werden. Schließlic­h, so die Begründung, sei der Herr, um den es gehe, nun endlich vor Ort. Die Betrüger flogen schnell auf – und nahmen Reißaus. Die Leiche des etwa 60-jährigen Mannes ließen die beiden zurück. Woran der Mann gestorben ist, soll nun eine Autopsie ergeben.

So viel kriminelle Energie ist auch für sonst hartgesott­ene Iren zu viel des Guten. Die Bewohner des Städtchens seien schockiert, ließ der Bürgermeis­ter wissen. Und eines steht

fest: Diese Rente ist definitiv nicht sicher.

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Foto: dpa

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