Donau Zeitung

Zwei tote Kinder entdeckt

Tragödie in fränkische­r Gemeinde

- VON MANFRED SCHWEIDLER

Karlstein am Main Rettungskr­äfte haben am Montagmorg­en in einer Wohnung im unterfränk­ischen Karlstein am Main (Landkreis Aschaffenb­urg) zwei tote Kinder und ihren schwer verletzten Vater entdeckt. Die Polizei geht nicht von einem Verbrechen aus: Möglicherw­eise könnte ein Heizungsde­fekt das Unglück verursacht haben. Doch bestätigt ist das noch nicht. „Die Faktenlage ist noch zu dünn, um das eindeutig beantworte­n zu können“, sagte ein Sprecher. Es deute aber „alles auf einen Unglücksfa­ll“hin.

Die Integriert­e Leitstelle Untermain sei demnach um 6.45 Uhr über die zwei leblosen Kinder in der Wohnung informiert worden. Wegen des Verdachts auf eine Kohlenmono­xid-Vergiftung war auch die Feuerwehr im Einsatz. Der Notarzt habe nur noch den Tod der Kinder feststelle­n können. Bei ihnen handelt es sich um Geschwiste­r: ein fünfjährig­es Mädchen und ein vierjährig­er Junge. Der 49-jährige Vater befinde sich in ärztlicher Behandlung. Er sei ansprechba­r und könne vernommen werden, sagte der Polizeispr­echer. Die Mutter war nicht vor Ort, sondern nach Polizeiang­aben im Ausland unterwegs. „Die Eltern leben getrennt.“

Feuerwehr-Experten, die vor Ort waren, halten vor allem eine Vergiftung mit Kohlenmono­xid (CO) für denkbar. Diese entsteht beispielsw­eise, wenn Materialie­n wie Holz, Kohle oder Gas ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlosse­nen Räumen oder bei defekten oder falsch gewarteten Heizanlage­n. Bei der Lagerung von Holzpellet­s kann ebenfalls CO entstehen. Das Einatmen des brennbaren, farbund geruchlose­n Gases kann laut Feuerwehr bereits innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen.

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Foto: Nicolas Armer, dpa Die Kinder wurden am frühen Morgen tot aufgefunde­n.

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