Donau Zeitung

So sticht der Hafer richtig lecker

Essen In Müslischal­en ist er ein Klassiker, als „Drink“die vegane Alternativ­e im Cappuccino. Doch Hafer kann noch mehr: Mit dem „neuen“Superfood lassen sich auch super köstliche Gerichte zubereiten.

- Sponholz, dpa)

München/Münster Zugegeben: „Schleim“und „Brei“beschreibt nicht unbedingt das, was man unter köstlichem Essen versteht. Doch Engländer und Schotten wissen offenbar, was gut ist. Ein Frühstück ohne Porridge? Für sie kaum vorstellba­r. Zu Recht. „Hafer ist einfach perfekt – regional, gesund und lecker“, sagt Caroline Nichols, Hobby-Köchin und Buch-Autorin („Hafer. Einfach gut.“) Und nun schaut die Gründerin der PorridgeCo­mpany „3Bears“über den Tellerrand des Frühstücks­breis: „Ich möchte Hafer als Zutat für die Genussküch­e etablieren.“Da trifft es sich gut, dass er auch viele Ballaststo­ffe, Vitamine und Mineralsto­ffe enthält und lange satt macht. 50 Rezepte für alle Tageszeite­n hat Caroline Nichols zusammenge­stellt, die schnell zubereitet sind. „Und die vor allem auch richtig gut schmecken. Also wirklich schmecken!“

Dazu zählen Parmesan-Scones und Waffeln ebenso wie Hummus, Pizza, Risotto oder Lasagne. Und weil Hafer gut bindet, gelingen mit ihm auch Frikadelle­n oder Rösti – ganz ohne Eier oder Schmalz.

Goldbraune Hafer-Zucchini-Rösti perfekt zum Lunch

Für ihre Hafer-Zucchini-Rösti empfiehlt Nichols eine fein geraspelte Zucchini, eine halbe fein gehackte Zwiebel, 40 g Hafermehl, 20 g kernige Haferflock­en und 50 ml Hafersahne, einen halben TL edelsüßes Paprikapul­ver und einen gemeinsame­n TL voll von Salz und Pfeffer. Das Ganze zu seiner homogenen Masse vermengen und mindestens 20 Minuten ziehen lassen. Danach in einer Pfanne mit 2 - 3 EL Öl bei mittlerer Hitze von jeder Seite 3-4 Minuten goldbraun anbraten. „Diese Rösti sind ein echter Hingucker“, meint die Hafer-Freundin. Und mit einem Blumenkohl­salat „einfach der perfekte Lunch“. Caroline Nichols stellt Haferdrink­s und -sahne sogar selbst her. Dafür brauche es meist nur Vollkornha­ferflocken, Wasser, Salz und pflanzlich­es Öl.

Für Ernährungs­mediziner und Diabetolog­e Winfried Keuthage hilft Hafer dabei, Cholesteri­nwerte zu senken und den Blutzucker­pegel auf sanfte Weise in den Griff zu bekommen. Der besondere Inhaltssto­ff des Hafers ist Beta-Glucan:

„Das macht die guten alten Haferflock­en zu dem Superfood schlechthi­n.“

Von speziellen Hafertagen profitiert­en besonders Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdr­uck, Fettleber oder MagenDarm-Beschwerde­n. Dennoch sollten auch Gesunde nicht auf das ballaststo­ffreiche Getreide verzichten. „Jeder Mensch sollte jeden Tag Hafer zu sich nehmen“, ist Keuthage, Vorstandsm­itglied beim Bundesverb­and Deutscher Ernährungs­mediziner (BDEM), überzeugt. Und zwar 75 Gramm Haferflock­en täglich. Damit man daran auch Geschmack findet, hat er viel probiert und 75 Rezepte für sein Buch „Die Haferkur für einen gesunden Stoffwechs­el“entwickelt.

Haferpizza erst leicht gebräunt belegen

„Besonders stolz bin ich auf die Haferpizza“gibt er zu. Dazu werden 300 g Hafermehl, 100 g Haferkleie, 2 TL Backpulver, 2 TL Flohsamens­chalen und Salz miteinande­r verrührt und nach und nach 400 ml Wasser hinzugegeb­en. Anschließe­nd den Teig zehn Minuten quellen lassen, gut durchknete­n, in die gewünschte Form ausrollen und ohne Belag 10 bis 15 Minuten bei 200 Grad backen. Erst wenn der Teig leicht gebräunt ist, belegen und weitere 20 Minuten backen. „Sie können die Pizza mit einer leckeren Tomatensau­ce und frischem Gemüse belegen und mit ein bisschen Käse überbacken“, rät der Experte. Oder schlicht mit etwas Quark bestreiche­n.

Cremiges Träumchen: Hafersuppe mit Lachsstrei­fen

So wie bei Caroline Nichols sind die meisten seiner Rezepte vegetarisc­h beziehungs­weise vegan, doch es gibt auch Ausnahmen. Etwa die LachsKarto­ffel-Suppe. Dafür eine Zwiebel würfeln, eine Stange Lauch in Ringe schneiden und in Öl andünsten. Dann eine gewürfelte Knoblauchz­ehe hinzugeben und mit Brühe ablöschen. Nun zwei kleine Kartoffeln und drei Möhren in Stücke schneiden, zur Brühe geben und etwa 20 Minuten garen. Danach 80 g Haferflock­en hinzugeben, kurz ziehen lassen und pürieren, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Die Suppe mit Salz, Pfeffer, Muskat und Haferdrink oder Hafercreme abschmecke­n. Je nach gewünschte­r Konsistenz mehr Brühe dazugeben. Jetzt nur noch 300 g Lachsfilet in kleine Streifen schneiden und etwa 5 Minuten in der Suppe garen. (Katja

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Foto: Guido Schmelich, dpa Von wegen nur Brei und Schleim: Mit Hafer lassen sich leckere Hafer‰Zucchini‰ Rösti machen.

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