Donau Zeitung

Was wird nun aus Brady?

American Football Der Star-Quarterbac­k scheidet mit den Tampa Bay Buccaneers aus den Play-offs aus. Es könnte das letzte Spiel des 44-Jährigen gewesen sein.

- VON MARCO SCHEINHOF

Tampa Immer wieder donnern die Kanonensch­läge in den Himmel. Bei den Tampa Bay Buccaneers ist das Tradition. Ein Piratensch­iff steht im Stadion des aktuellen NFL-Champions, von dort aus wird geschossen. Immer dann, wenn dem Heimteam ein Touchdown gelingt. In der Nacht zum Montag war es lange Zeit ruhig. Die Buccaneers, übersetzt die Freibeuter, lagen lange Zeit zurück. Los Angeles war auf dem besten Weg, den Titelverte­idiger aus den Play-offs der National Football Ligue frühzeitig zu verabschie­den.

13:27 lag Tampa Bay bereits zurück, ehe Tom Brady das tat, was er am besten kann. Trotz Zeitnot und des hohen Rückstands behielt der Spielmache­r die Ruhe. Der 44-Jährige weiß, was er kann. Die Gegner wissen das auch. Und Brady lieferte. Der Quarterbac­k warf einen langen, präzisen Pass, ein guter Lauf später führte zum plötzliche­n Ausgleich. 27:27 hieß es 40 Sekunden vor Schluss. Die Fans tobten, die Kanonen schossen, Tampa Bay schien zurück im Kampf um den Super Bowl. Das offenbar führte zu Leichtsinn in der Defensive, zumindest kamen die Los Angeles Rams noch zu einer Möglichkei­t, die sie prompt nutzten. Mit Ablauf der Zeit flog der Ball durch das Gestänge, das Field Goal brachte drei Punkte und den Sieg für die Gäste. Der Titelverte­idiger war raus, mit ihm der Starquarte­rback. Was wird nun aus Brady?

Mit 44 Jahren ist im Spitzenspo­rt durchaus mal der Gedanke an ein Karriereen­de erlaubt. Auch wenn Brady auch in dieser Saison gezeigt hat, dass er der stärkste Spielmache­r der stärksten Football-Liga der Welt ist. Seine Werte passten, daran änderte auch das Aus gegen Los Angeles nichts. Zumal es nicht an Brady gelegen hatte, dass die Buccaneers raus sind. Er musste in den

letzten Sekunden von außen mitansehen, wie die Defensive patzte. Brady marschiert­e auf das Feld und gratuliert­e dem Gegner. Er sprach viel, beinahe wirkte es schon wie ein Abschied. Davon aber wollte Brady noch nicht reden. „Ehrlich gesagt denke ich an dieses Spiel. Ich denke an nichts, das fünf Minuten weg ist von diesem Moment“, sagte Brady bei der Pressekonf­erenz. Zu seiner

Zukunft meinte er: „Ich habe da noch nicht viele Gedanken drauf verwendet, nehme es Tag für Tag.“

Brady hat noch einen Vertrag für eine weitere Saison in Tampa Bay. Für den 44-Jährigen wird aber entscheide­nd sein, bei einer Mannschaft mit Titelchanc­en zu spielen. Diese Garantie aber können ihm die Buccaneers noch nicht geben. Die Zusammenst­ellung der Mannschaft ist noch nicht sicher. Brady weiß also noch nicht, ob ihm genügend starke Spieler zur Verfügung stehen, um wieder um den Titel mitkämpfen

Gisele Bündchen wünscht sich ein Karriereen­de

zu können. Sieben SuperBowl-Ringe hat Brady schon in seinem Besitz. Er wird wohl nur weiterspie­len, wenn sich die Chance auf den achten ergibt.

Gisele Bündchen hätte ihren Ehemann schon gerne länger bei sich zu Hause. Sie hatte Brady schon vor wenigen Jahren darauf hingewiese­n, dass ein Karriereen­de nicht mehr in all zu weiter Ferne liegen sollte. Bislang hatte Brady sich immer dagegen gesträubt und sich den Wünschen des Ex-Topmodels widersetzt. Nun aber scheint er zumindest darüber nachzudenk­en. „Meine Kinder werden nicht jünger und ich möchte sicherstel­len, dass sie auch bekommen, was sie brauchen“, sagte er. Allerdings könnte sein Ehrgeiz dagegen sprechen.

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Foto:Douglas R. Clifford, dpa Tom Brady hatte seinen achten Super‰Bowl‰Titel fest im Auge, scheiterte nun aber mit den Tampa Bay Buccaneers frühzeitig.

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