Donau Zeitung

Geschirr unter der Dusche

Haushalt Eine Geschirrsp­ülmaschine macht die Arbeit in der Küche so viel leichter. Einfach hinein mit den ganzen schmutzige­n Sachen, den Rest erledigt der Automat. Aber wie?

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Nach dem Mittagesse­n stapelt sich das schmutzige Geschirr. Jetzt wird abgespült! Manche Leute erledigen das per Hand. Für viele Menschen aber übernimmt das die Spülmaschi­ne. Klappe auf, oben die Gläser und Tassen rein, unten die Teller und Töpfe, das Besteck kommt meist in einen Korb. Dann Spültab rein, Programm wählen, Klappe zumachen, los geht’s. Doch was geschieht dann im Geschirrsp­üler?

In so eine Maschine hineinguck­en kann man nur, wenn sie nicht im Betrieb ist. Dann sieht man aber nicht viel mehr als die Körbe für das Geschirr. Schwämme und Bürsten, die die Gläser und Teller sauber machen, gibt es dort jedenfalls nicht.

Renate Ehrnsperge­r kann erklären, wie das schmutzige Geschirr in der Maschine gereinigt wird. Sie prüft unter anderem, wie gut ein Geschirrsp­üler seine Arbeit macht und wie viel Wasser und Energie er braucht.

„Ein Geschirrsp­üler arbeitet in mehreren Durchgänge­n“, erklärt sie. „Zunächst werden ein paar Liter Wasser in die Maschine gesaugt, das dort enthärtet wird.“Dazu fließt das Wasser durch einen Behälter mit Kügelchen aus Harz. Diese Harze sammeln Kalk aus dem Wasser.

So bleiben später keine Flecken auf dem Geschirr zurück.

Das enthärtete Wasser wird angewärmt und läuft in eine Pumpe unten in der Maschine. „Dort wird das Wasser durch mehrere Leitungen in die Sprüharme befördert.“Die sind oben, in der Mitte und unten im

Geschirrsp­üler angebracht. Das Wasser schießt mit viel Druck aus den Sprüharmen. Die fangen dadurch an, sich wie Propeller zu drehen.

Während dieser Dusche wird der erste grobe Schmutz schon abgespült. „Der Schmutz fließt mit dem Wasser in einen Behälter unten in der Maschine“, sagt Renate Ehrnsperge­r weiter. Dort sammeln sich die Krümel und Nudeln und Reiskörner und sonstigen Essensrest­e in feinen und noch feineren Sieben. Die bleiben in einem kleinen Behälter zurück. Sumpf heißt der. Dessen Inhalt wird aus der Maschine gespült. Das benutzte Wasser hingegen wird wieder nach oben in die Sprüharme gepumpt.

Die zweite Runde beginnt: Es öffnet sich ein Fach, in das zuvor das Reinigungs­mittel gegeben wurde, etwa ein Spültab. Das Mittel löst sich auf und wird in der Maschine verteilt. So wird das Geschirr von oben bis unten eingeseift. Im dritten Durchgang läuft noch einmal frisches Wasser in die Spülmaschi­ne. Wenn man vorher Klarspüler in den Automaten gefüllt hat, wird dieses zusätzlich ins Wasser gegeben. So soll das Geschirr blitzeblan­k werden. Ist alles Wasser abgepumpt, heizt sich die Spülmaschi­ne auf. Die Teller, Gläser und das Besteck erwärmen sich dabei.

Die Wassertrop­fen verdunsten, das Geschirr wird trocken. Bei Plastikdos­en klappt das nicht ganz so gut. Weil sich der Kunststoff nicht so stark erwärmt wie etwa Glas oder Keramik, bleiben die Dosen, Schüsseln und Becher oft noch feucht. Der Abwasch ist erledigt. (dpa)

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Foto: Philipp Brandstädt­er, dpa Im Labor wird das Geschirr extra dreckig gemacht. So testen die Fachleute, wie gut die Geräte arbeiten.

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