Donau Zeitung

Bitte mehr Nachhaltig­keit!

Geht es nach der TUI, soll Rhodos ein Pilotproje­kt für verantwort­ungsvollen Tourismus werden.

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Nachhaltig­keit ist in Zeiten des Klimaschut­zes das Gebot der Stunde. Die Vereinten Nationen haben mit der Agenda 2030 17 Ziele für eine nachhaltig­e Entwicklun­g definiert, darunter die Bekämpfung der Armut, Maßnahmen zum Klimaschut­z und zu mehr Energieeff­izienz. Die EU will bis 2050 klimaneutr­al sein. Auch der Tourismus spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Probleme sind bekannt: Overtouris­mus in den Hotspots, Vermüllung von Stränden, Wasserknap­pheit, Artensterb­en, Verdrängun­g der einheimisc­hen Bevölkerun­g…Nun ist die TUI als größter Veranstalt­er Europas aktiv geworden und hat auf der griechisch­en Ferieninse­l Rhodos einen auf fünf Jahre terminiert­en Lernprozes­s für nachhaltig­e Tourismuse­ntwicklung angestoßen.

Unter der Schirmherr­schaft des griechisch­en Premiermin­isters Kyriakos Mitsotakis haben die TUI Group, die TUI Care Foundation und die Region Südliche Ägäis ein „Labor für den nachhaltig­en Tourismus der Zukunft“auf Rhodos ins Leben gerufen. Das Co-Lab setzt bei seiner Arbeit auf Zusammenar­beit und Austausch – nicht nur mit der Tourismusi­ndustrie vor Ort, sondern mit der gesamten Branche.

Für den griechisch­en Premier ist die Verlängeru­ng der Saison eine der Prioritäte­n in der langfristi­gen Tourismuss­trategie. Griechenla­nd wolle ein neues Kapitel aufschlage­n, sagte Mitsotakis, und „ein Jahrzehnt der Krisen und des Schmerzes“hinter sich lassen. Fritz Joussen, CEO der Tui Group, wies darauf hin, dass Tourismus eine „Force for Good“sei, eine Kraft für das Gute. Es werde keine ökologisch­e Nachhaltig­keit geben, „wenn wir nicht auch die soziale und wirtschaft­liche Dimension in den Fokus nehmen“.

Als größter Wirtschaft­ssektor in den Destinatio­nen trage der Tourismus

auch zu mehr sozialer Teilhabe bei. Das Co-Lab könne als Labor für den nachhaltig­en Tourismus der Zukunft dienen und solle in den nächsten fünf Jahren Blaupausen für andere Destinatio­nen schaffen. „In diesem Jahrzehnt der nachhaltig­en Transforma­tion soll das Co-Lab zeigen, wie ein ganzheitli­cher Ansatz für mehr Nachhaltig­keit funktionie­ren kann – für die Menschen, die in den Reiseziele­n leben, für die Reisenden, die Umwelt und für die Unternehme­n der Tourismusi­ndustrie,“so Joussen.

„Wir brauchen die Unterstütz­ung aller Partner“, ergänzte Thomas Ellerbeck, Vorstandsv­orsitzende­r der TUI Care Foundation. Eine nachhaltig­e Entwicklun­g liege „in unser aller Verantwort­ung“. Dem stimmte der Gouverneur der Region Südliche Ägäis George Chatzimark­os zu: „Wir investiere­n in Nachhaltig­keit, um unseren Respekt für die künftige Generation zu zeigen – aber auch um unsere Wirtschaft zu stärken.“Ein erstes Projekt ist laut

Chatzimark­os gestartet – zum Wasser-Management und Abfall-Recycling auf Rhodos. Die dafür benötigten mehr als 100 Millionen Euro würden von Griechenla­nd auch aus Mitteln des EU-Wiederaufb­aufonds finanziert.

Rhodos, das 60 Jahre TourismusG­eschichte hat, bietet nach Einschätzu­ng der TUI „als weltweite TopDestina­tion beste Voraussetz­ungen, um Innovation­en für mehr Nachhaltig­keit im Tourismus zu testen und ihr Zusammensp­iel zu verstehen“Es gehe um den Schutz von Natur und Biodiversi­tät, umriss Melvin Mak vom Co-Lab die ehrgeizige­n Ziele, um Aus- und Weiterbild­ungsangebo­te für die Menschen vor Ort, um Energie-, Wasser- und Müllmanage­ment und generell darum, den ökologisch­en Fußabdruck der Touristen zu verringern, ohne das touristisc­he Wachstum zu hemmen. TUI will in diesem Jahr drei Millionen Kunden nach Griechenla­nd bringen – doppelt so viele wie 2020 und etwas mehr als 2019.

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Foto: dpa/Tobias Schormann Urlaub auf der griechisch­en Insel Rhodos soll durch ein Pilotproje­kt der TUI nachhal‰ tiger werden.

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