Für jeden was dabei!
Wintersport rund um Oberstaufen im Allgäu
Gleich am oberen Ausstieg der Imbergbahn auf 1225 Metern Höhe unterrichten Skischulen die kleinen Anfänger. Bei Kaffee und Wurstsemmeln beobachten Eltern die Fortschritte des Nachwuchses auf den Brettern. Die Skiarena Steibis liegt nicht in den Rocky Mountains, sie bietet kein Heliskiing oder endlose Winterwildnis für abenteuerlustige Skitourengeher, die im Selbstversorgermodus tagelang unterwegs sind. Aber sie bietet mit nur 18 Pistenkilometern die Heimeligkeit, die vor allem Familien mögen, wenn sie in den Skiurlaub wollen. Aber nicht nur die: Besonders die Jugendlichen haben es eilig zum Skilift Fluhexpress hinüberzugleiten, der die schwarzen Pisten erschließt – oder zu den Schikanen im Funpark führt. Oberhalb der Alpe Hohenegg, nur zwei Kilometer entfernt vom Hochgrat (1834 Meter), haben die Snowboarder ihr Revier.
Auch Schneeschuhwanderer und angehende Skitourengeher können in der Arena Steibis loslegen. Der Hochgrat ist der höchste Punkt des Allgäuer Voralpenlandes. Hier sind die Tourengeher unterwegs, solche wie Wolfgang Schmid, staatlich geprüfter Bergführer und Skilehrer. Schmid, der auch Schneeschuhwanderungen mit seinen Gästen unternimmt, kennt das Gebiet um Oberstaufen wie kein zweiter. Er beobachtet wegen Corona und der in Bayern geltenden 2G-Regel eine maue Skisaison mit reduzierter Auslastung der Lifte. Aber Touren seien uneingeschränkt möglich, wandern und spazieren gehen sowieso. 90 Kilometer Winterwanderwege werden von der Gemeinde präpariert.
Oberstaufen war lange vor allem für seine Schrothkur bekannt, bei der sich ruhige Trockenmit aktiven Trinktagen abwechseln. Manche Häuser bieten Kuren weiterhin an. Jeden zweiten Tag steht eine
Tour an der frischen Luft auf dem Programm, die mit einer Einkehr abgeschlossen wird: Die hohe Hüttendichte und die gut ausgeschilderten Wege sind auch dieser Kurtradition zu verdanken.
Im Dunkeln rodeln?!
Das Hündle ist das zweite Skigebiet von Oberstaufen. Heidi Biebl, in Oberstaufen geboren und Olympia-Goldmedaillengewinnerin in Squaw Valley 1960, machte dort bis vor wenigen Jahren noch regelmäßig ihre Abfahrten. Seit vergangenem Winter wartet ein Sechser-Sessellift auf Skigäste, der zum Hochsiedel (1126 Meter) führt. Das waldige Areal gilt als relativ schneesicher. Selbst für Nachtschwärmer hat Steibis etwas zu bieten: Jeden Samstag von 18 bis 21 Uhr wird die Abfahrt vom Imberghaus ins Tal fürs Nachtrodeln geöffnet. Mehr als drei Kilometer lang ist die Abfahrt, mit der Kabine geht es auch in der Dunkelheit wieder bergauf. Neugierig?