Wo im Kreis Dillingen nimmt die Bevölkerung zu und wo ab?
Statistik Im Jahr 2040 werden wohl mehr Menschen in der Region leben als heute. Darunter werden aber viel mehr Ältere sein. Manche Orte werden voraussichtlich wachsen, andere schrumpfen.
Landkreis Im Jahr 2040 könnten 100.000 Menschen im Landkreis Dillingen leben. 2020 waren es 97.172. Das ist das Ergebnis der Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2040. Doch in den einzelnen Kommunen im Kreis gibt es große Unterschiede, für manche Orte wird in den nächsten Jahren sogar ein Bevölkerungsrückgang vorhergesagt.
Nach den vor kurzem im Bayerischen Landesamt für Statistik mit Innenminister Joachim Herrmann vorgestellten Ergebnissen der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2040 steigt die Einwohnerzahl in Bayern von 13,14 Millionen Ende 2020 auf etwa 13,66 Millionen an. Das sind 518.000 Personen mehr und entspricht einem Plus von 3,9 Prozent. „Dieser Zuwachs ist vor allem auf die vorausberechneten Wanderungsgewinne in allen kreisfreien Städten und Landkreisen zurückzuführen“, so das Expertenteam des Bayerischen Landesamtes für Statistik. Und: Die demografische Entwicklung zeige sich regional unterschiedlich.
So sinken in Oberfranken und Unterfranken die Bevölkerungszahlen, wohingegen in drei der sieben Regierungsbezirke ein Wachstum zwischen fünf und sieben Prozent vorausberechnet wird – in Oberbayern, Niederbayern und in Schwaben. Nach der aktuellen Vorausberechnung wird die Bevölkerungszahl Schwabens bis zum Jahr 2040 um etwa 117.000 Personen auf 2,02 Millionen Einwohner ansteigen. Ausgehend von 1,91 Millionen Personen Ende 2020 entspricht dies einem Plus von 6,2 Prozent. Die stärksten Zuwächse werden in den Landkreisen Unterallgäu (+9,0 Prozent) und Augsburg (+8,9 Prozent) erzielt. Die Bevölkerung im Landkreis Dillingen wächst Ende 2040 um 2,9 Prozent auf 100.000 Menschen.
Mitunter starke Veränderungen gibt es hinsichtlich der Altersstruktur der Bevölkerung: So nimmt bayernweit die Zahl der ab 65-Jährigen bis zum Jahr 2040 um 771.000 auf 3,49 Millionen zu.
Gleichzeitig sinkt im Freistaat die Zahl der Personen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2020 um 410.000 Personen auf 7,58 Millionen.
Der demografische Wandel wird in den nächsten Jahren auch im Landkreis Dillingen immer deutlicher zu spüren sein: Die Bevölkerung wird insgesamt älter. So wird die Gruppe der Senioren ab 65 Jahre um 36,6 Prozent steigen.
Der Anteil der unter 18-Jährigen im Landkreis Dillingen steigt in demselben Zeitraum um 6,4 Prozent. Dagegen nimmt der Anteil der
bis 39-Jährigen sowie der Anteil der 40- bis 64-Jährigen um 7,4 beziehungsweise 10,6 Prozent ab. Das Durchschnittsalter in der Region steigt von 44,0 bis 2040 auf 46,0.
Laut der Vorausberechnung kommen im Jahr 2040 dann im Kreis 52,3 Personen im Ruhestandsalter auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. 2020 lag dieser Wert noch bei 34,4. Dieser sogenannte Altenquotient zeigt, für wie viele potenzielle Rentenbezieher Menschen im Erwerbsalter im weitesten Sinne sorgen müssen: finanziell durch Beiträge in die Renten- und Krankenversicherungen, aber auch durch medizinische Versorgung, Pflegeleistungen oder unterstützende Dienstleistungen im Haushalt.
Wenn die Zahl der Seniorinnen und Senioren zunimmt und die Zahl der Erwerbsfähigen sinkt, nimmt der Altenquotient zu. Ohne adäquate Maßnahmen kann dadurch die Versorgung schwieriger werden.
Der Jugendquotient, also die Anzahl der 0- bis 19-Jährigen je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren, steigt im selben Zeitraum von 32,4 auf 38,7. Ein Jugendquotient unter 44 besagt, dass die nachwachsende Generation dünner besetzt ist als die derzeitige Bevölkerung im Erwerbsalter.
Sofern der fehlende Nachwuchs nicht durch Zuwanderung ausgegli
wird, führt dies zu einem in der Zukunft abnehmenden Arbeitskräftepotenzial.
Die Vorausberechnung auf Ebene der Gemeinden wird im dreijährigen Turnus aktualisiert, die letzte stammte von Ende August 2021. Da für Gemeinden unter 5000 Einwoh18
nern lediglich die Ergebnisse bis zum Jahr 2033 zur Verfügung stehen, wurden für den Landkreis Dillingen für alle Kommunen diese Zahlen betrachtet. Demnach wird der größte Bevölkerungszuwachs in Villenbach erwartet. Auch Höchstädt, Dillingen, Bissingen, Finninchen
gen, Medlingen, Schwenningen, Wertingen, Bächingen, Bachhagel, Buttenwiesen oder Zusamaltheim wachsen.
Mit einem Bevölkerungsschwund dagegen rechnen die Statistiker im Aschberg, in Blindheim, Haunsheim oder Zöschingen.