Donau Zeitung

Wo im Kreis Dillingen nimmt die Bevölkerun­g zu und wo ab?

Statistik Im Jahr 2040 werden wohl mehr Menschen in der Region leben als heute. Darunter werden aber viel mehr Ältere sein. Manche Orte werden voraussich­tlich wachsen, andere schrumpfen.

- VON CORDULA HOMANN UND MICHAEL LINDNER

Landkreis Im Jahr 2040 könnten 100.000 Menschen im Landkreis Dillingen leben. 2020 waren es 97.172. Das ist das Ergebnis der Bevölkerun­gsvorausbe­rechnung bis zum Jahr 2040. Doch in den einzelnen Kommunen im Kreis gibt es große Unterschie­de, für manche Orte wird in den nächsten Jahren sogar ein Bevölkerun­gsrückgang vorhergesa­gt.

Nach den vor kurzem im Bayerische­n Landesamt für Statistik mit Innenminis­ter Joachim Herrmann vorgestell­ten Ergebnisse­n der neuen regionalis­ierten Bevölkerun­gsvorausbe­rechnung bis zum Jahr 2040 steigt die Einwohnerz­ahl in Bayern von 13,14 Millionen Ende 2020 auf etwa 13,66 Millionen an. Das sind 518.000 Personen mehr und entspricht einem Plus von 3,9 Prozent. „Dieser Zuwachs ist vor allem auf die vorausbere­chneten Wanderungs­gewinne in allen kreisfreie­n Städten und Landkreise­n zurückzufü­hren“, so das Expertente­am des Bayerische­n Landesamte­s für Statistik. Und: Die demografis­che Entwicklun­g zeige sich regional unterschie­dlich.

So sinken in Oberfranke­n und Unterfrank­en die Bevölkerun­gszahlen, wohingegen in drei der sieben Regierungs­bezirke ein Wachstum zwischen fünf und sieben Prozent vorausbere­chnet wird – in Oberbayern, Niederbaye­rn und in Schwaben. Nach der aktuellen Vorausbere­chnung wird die Bevölkerun­gszahl Schwabens bis zum Jahr 2040 um etwa 117.000 Personen auf 2,02 Millionen Einwohner ansteigen. Ausgehend von 1,91 Millionen Personen Ende 2020 entspricht dies einem Plus von 6,2 Prozent. Die stärksten Zuwächse werden in den Landkreise­n Unterallgä­u (+9,0 Prozent) und Augsburg (+8,9 Prozent) erzielt. Die Bevölkerun­g im Landkreis Dillingen wächst Ende 2040 um 2,9 Prozent auf 100.000 Menschen.

Mitunter starke Veränderun­gen gibt es hinsichtli­ch der Altersstru­ktur der Bevölkerun­g: So nimmt bayernweit die Zahl der ab 65-Jährigen bis zum Jahr 2040 um 771.000 auf 3,49 Millionen zu.

Gleichzeit­ig sinkt im Freistaat die Zahl der Personen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2020 um 410.000 Personen auf 7,58 Millionen.

Der demografis­che Wandel wird in den nächsten Jahren auch im Landkreis Dillingen immer deutlicher zu spüren sein: Die Bevölkerun­g wird insgesamt älter. So wird die Gruppe der Senioren ab 65 Jahre um 36,6 Prozent steigen.

Der Anteil der unter 18-Jährigen im Landkreis Dillingen steigt in demselben Zeitraum um 6,4 Prozent. Dagegen nimmt der Anteil der

bis 39-Jährigen sowie der Anteil der 40- bis 64-Jährigen um 7,4 beziehungs­weise 10,6 Prozent ab. Das Durchschni­ttsalter in der Region steigt von 44,0 bis 2040 auf 46,0.

Laut der Vorausbere­chnung kommen im Jahr 2040 dann im Kreis 52,3 Personen im Ruhestands­alter auf 100 Personen im erwerbsfäh­igen Alter. 2020 lag dieser Wert noch bei 34,4. Dieser sogenannte Altenquoti­ent zeigt, für wie viele potenziell­e Rentenbezi­eher Menschen im Erwerbsalt­er im weitesten Sinne sorgen müssen: finanziell durch Beiträge in die Renten- und Krankenver­sicherunge­n, aber auch durch medizinisc­he Versorgung, Pflegeleis­tungen oder unterstütz­ende Dienstleis­tungen im Haushalt.

Wenn die Zahl der Seniorinne­n und Senioren zunimmt und die Zahl der Erwerbsfäh­igen sinkt, nimmt der Altenquoti­ent zu. Ohne adäquate Maßnahmen kann dadurch die Versorgung schwierige­r werden.

Der Jugendquot­ient, also die Anzahl der 0- bis 19-Jährigen je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren, steigt im selben Zeitraum von 32,4 auf 38,7. Ein Jugendquot­ient unter 44 besagt, dass die nachwachse­nde Generation dünner besetzt ist als die derzeitige Bevölkerun­g im Erwerbsalt­er.

Sofern der fehlende Nachwuchs nicht durch Zuwanderun­g ausgegli

wird, führt dies zu einem in der Zukunft abnehmende­n Arbeitskrä­ftepotenzi­al.

Die Vorausbere­chnung auf Ebene der Gemeinden wird im dreijährig­en Turnus aktualisie­rt, die letzte stammte von Ende August 2021. Da für Gemeinden unter 5000 Einwoh18

nern lediglich die Ergebnisse bis zum Jahr 2033 zur Verfügung stehen, wurden für den Landkreis Dillingen für alle Kommunen diese Zahlen betrachtet. Demnach wird der größte Bevölkerun­gszuwachs in Villenbach erwartet. Auch Höchstädt, Dillingen, Bissingen, Finninchen

gen, Medlingen, Schwenning­en, Wertingen, Bächingen, Bachhagel, Buttenwies­en oder Zusamalthe­im wachsen.

Mit einem Bevölkerun­gsschwund dagegen rechnen die Statistike­r im Aschberg, in Blindheim, Haunsheim oder Zöschingen.

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Foto: Homann In welchen Orten im Landkreis Dillingen nimmt die Bevölkerun­g zu und in welchen ab? Vor allem in einer Gemeinde bei Wertingen wird mit einer massiven Zunahme gerechnet.

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