Donau Zeitung

„Boostern to go“in der Dillinger Rosenstraß­e

In der Großen Kreisstadt bietet eine Arztpraxis in Kooperatio­n mit einer Apotheke die Möglichkei­t zur spontanen Auffrischu­ngsimpfung.

- VON CHRISTINA BRUMMER

Dillingen Es gab Zeiten, da musste man im Kreis Dillingen anstehen, um die gewünschte Corona-ImpfSpritz­e zu bekommen. Dann wurde das Verfahren umgestellt: Impfen nur noch mit Termin. Erst vor kurzem dann die erneute Wendung. In Buttenwies­en kann man wieder spontan vorbeikomm­en. Doch ansonsten sind die Impfmöglic­hkeiten für Kurzentsch­lossene rar. In Dillingen will man das ändern.

Auch in Arztpraxen muss man teils mehrere Wochen auf einen Impftermin warten. Zumindest beschreibt das Hausärztin Linda von Malland für die Dillinger Gemeinscha­ftspraxis, in der sie arbeitet. Schließlic­h gebe es auch noch Patientinn­en und Patienten, die mit anderen Anliegen kämen. „Wir impfen jeden Tag“, betont von Malland. Doch diese Termine reichten nicht, damit alle schnell drankommen. Um Impfen und normalen Praxisbetr­ieb zu entzerren, haben die Hausärzte eine Aktion gestartet. „Boostern to go“gibt es immer dienstagna­chmittags und freitagvor­mittags in der Rosenapoth­eke. Wenn sich jemand impfen lassen will, dann kommt schnell ein Arzt oder eine Ärztin aus der Praxis runter und setzt die Spritze. Manchmal kämen zehn, manchmal 30 Personen am Tag. „Natürlich gibt es auch die nötigen Sicherheit­svorkehrun­gen“, sagt von Malland.

Die Impflinge können vor Ort 15 Minuten warten, um bei kurzfristi­gen Impfreakti­onen gut versorgt zu

sein. Für von Malland ist wichtig, dass es bei solchen Aktionen sicher zugeht, deshalb bekommt man in der Apotheke auch nur die Auffrischu­ng, nicht die Erstimpfun­g. „Bei der Drittimpfu­ng weiß man, wie der Patient reagiert“, sagt von Malland, die schon bei der „Drive-in-Impfaktion“in Donauwörth dabei war. Bei einer Erstimpfun­g ist es für die Hausärztin wichtig, eine ausführlic­he Aufklärung zu leisten. Das solle dann besser in Ruhe in der Praxis passieren. Aus ihrer Erfahrung gibt es ohnehin nicht mehr viele Erstimpfli­nge.

„Ich bin der Meinung, dass wir die, die nicht wollen, auch nicht erreichen.“Manchmal sei schlicht eine irrational­e Angst vor Spritzen oder vor den Impfstoffe­n da, die auch die Hausärzte nicht ausräumen könnten. Dennoch gebe es auch in ihrer Praxis immer mal wieder Erstimpfli­nge.

Das „Boostern to go“gibt es in der Rosenapoth­eke schon seit Anfang des Jahres. Verimpft wird das Vakzin von Moderna, wie von Malland bestätigt. „Es ist schon so, dass Biontech knapp ist“, sagt die Hausärztin. Schließlic­h sei dieser Impfstoff zunächst einmal vorgesehen für Menschen unter 30, für Kinder und Jugendlich­e sowie für Schwangere. Das Impfen im Vorbeigehe­n komme trotzdem gut an. Zwar stehe niemand vor der Apotheke Schlange, doch für die Hausärztin ist das kein Zeichen von Impfmüdigk­eit. „Die

Nachfrage ist da.“

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Foto: Christina Brummer Wer sich kurz entschloss­en die Auffrischu­ngsimpfung abholen möchte, der kann das in einem separaten Raum in der Apotheke tun. Mitbringen muss man nur Impfpass, Ausweis und Krankenkas­senkarte.

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