„Boostern to go“in der Dillinger Rosenstraße
In der Großen Kreisstadt bietet eine Arztpraxis in Kooperation mit einer Apotheke die Möglichkeit zur spontanen Auffrischungsimpfung.
Dillingen Es gab Zeiten, da musste man im Kreis Dillingen anstehen, um die gewünschte Corona-ImpfSpritze zu bekommen. Dann wurde das Verfahren umgestellt: Impfen nur noch mit Termin. Erst vor kurzem dann die erneute Wendung. In Buttenwiesen kann man wieder spontan vorbeikommen. Doch ansonsten sind die Impfmöglichkeiten für Kurzentschlossene rar. In Dillingen will man das ändern.
Auch in Arztpraxen muss man teils mehrere Wochen auf einen Impftermin warten. Zumindest beschreibt das Hausärztin Linda von Malland für die Dillinger Gemeinschaftspraxis, in der sie arbeitet. Schließlich gebe es auch noch Patientinnen und Patienten, die mit anderen Anliegen kämen. „Wir impfen jeden Tag“, betont von Malland. Doch diese Termine reichten nicht, damit alle schnell drankommen. Um Impfen und normalen Praxisbetrieb zu entzerren, haben die Hausärzte eine Aktion gestartet. „Boostern to go“gibt es immer dienstagnachmittags und freitagvormittags in der Rosenapotheke. Wenn sich jemand impfen lassen will, dann kommt schnell ein Arzt oder eine Ärztin aus der Praxis runter und setzt die Spritze. Manchmal kämen zehn, manchmal 30 Personen am Tag. „Natürlich gibt es auch die nötigen Sicherheitsvorkehrungen“, sagt von Malland.
Die Impflinge können vor Ort 15 Minuten warten, um bei kurzfristigen Impfreaktionen gut versorgt zu
sein. Für von Malland ist wichtig, dass es bei solchen Aktionen sicher zugeht, deshalb bekommt man in der Apotheke auch nur die Auffrischung, nicht die Erstimpfung. „Bei der Drittimpfung weiß man, wie der Patient reagiert“, sagt von Malland, die schon bei der „Drive-in-Impfaktion“in Donauwörth dabei war. Bei einer Erstimpfung ist es für die Hausärztin wichtig, eine ausführliche Aufklärung zu leisten. Das solle dann besser in Ruhe in der Praxis passieren. Aus ihrer Erfahrung gibt es ohnehin nicht mehr viele Erstimpflinge.
„Ich bin der Meinung, dass wir die, die nicht wollen, auch nicht erreichen.“Manchmal sei schlicht eine irrationale Angst vor Spritzen oder vor den Impfstoffen da, die auch die Hausärzte nicht ausräumen könnten. Dennoch gebe es auch in ihrer Praxis immer mal wieder Erstimpflinge.
Das „Boostern to go“gibt es in der Rosenapotheke schon seit Anfang des Jahres. Verimpft wird das Vakzin von Moderna, wie von Malland bestätigt. „Es ist schon so, dass Biontech knapp ist“, sagt die Hausärztin. Schließlich sei dieser Impfstoff zunächst einmal vorgesehen für Menschen unter 30, für Kinder und Jugendliche sowie für Schwangere. Das Impfen im Vorbeigehen komme trotzdem gut an. Zwar stehe niemand vor der Apotheke Schlange, doch für die Hausärztin ist das kein Zeichen von Impfmüdigkeit. „Die
Nachfrage ist da.“