Baumarkt: Gut, dass was vorangeht
Die Freude war groß, als am Dienstagabend im Lauinger Stadtrat über die Zukunft des Geländes an der Dillinger Straße gesprochen wurde. Ein Bau- und Gartenmarkt soll entstehen. Und auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis das Projekt umgesetzt wird, bieten sich schon jetzt drei Chancen für die Stadt.
Da wäre einmal das Thema Kommunikation: Dem letzten geplanten Großprojekt, dem Tierkrematorium, wurde eben diese zum Verhängnis. Die Pläne des Investors wurden der Öffentlichkeit zu spät präsentiert, da hatten sich viele ihre Meinung längst gebildet. Einmal in den Köpfen, gelang es nicht mehr, diese zu ändern. Beim Baumarkt ist also Transparenz geboten. Bürgermeisterin Katja Müller kündigte bereits an, dass der Investor, die Georg Jos. Kaes GmbH, die Pläne im Stadtrat vorstellen wird. Zu hoffen bleibt, dass dies im öffentlichen Teil der Sitzung passiert.
Die zweite Chance bietet sich bei der Präsentation nach außen. Nach zwei Bürgerentscheiden, erst zum Einkaufszentrum, dann zum Tierkrematorium, war die Angst groß, dass Investoren das Interesse verlieren. Mit dem V-Bau- und Gartenmarkt hat man nun die Gelegenheit, wichtige Signale zu senden: Lauingen ist offen für neue Unternehmen. Gut möglich, dass sich dann noch mehr Investoren melden, die die Stadt mit (sinnvollen) Projekten bereichern. Vielleicht sogar innerorts, und nicht draußen auf der grünen Wiese.
Das bringt uns zur dritten Chance: Schon jetzt ist klar, dass da viel Land verbaut werden wird. Allein die Verkaufsfläche soll nach aktuellem Stand bis zu 9000 Quadratmeter betragen. Dazu kommt noch ein Parkplatz. Angesichts dieses Flächenverbrauchs sollten Vorgaben wie Fotovoltaikanlagen auf dem Dach, Fassadenbegrünung und eine klimaschonende Heizung selbstverständlich sein. Gut, dass der Investor dahingehend bereits erste positive Signale gesendet hat. Mit den richtigen Instrumenten könnte ein Vorzeigeprojekt im ökologischen Bauen entstehen.
Am Ende profitiert von dem Neubau nicht nur Lauingen, sondern die ganze Region. Auch wenn schon jetzt Stimmen laut werden, dass es ja in Dillingen bereits zwei Baumärkte gebe. Es gilt der Leitsatz: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und der Investor würde nicht bauen, wenn es sich für ihn nicht lohnen würde.