Donau Zeitung

Eltern müssen auch im Fasching Vorbild sein

- Von Elli Höchstätte­r

Jung und Alt haben erlebt, wie schnell es gehen kann, dass wegen einer Pandemie sämtliche Veranstalt­ungen und gesellige Treffen gestrichen werden.

Die Dillinger Region ist bekannt dafür, dass es dort im Fasching hoch hergeht. Egal, ob Hexentanz, Prunksitzu­ngen oder verschiede­ne Bälle und Partys das närrische Volk kann feiern bis zum Umfallen. Unzählige ehrenamtli­che Stunden, das harte Training der Garden, das Basteln an den Faschingsw­agen, das Organisier­en der Veranstalt­ungen im Hintergrun­d wird auf Hochtouren gearbeitet, damit kräftig Party gemacht werden kann.

So verständli­ch es ist, dass einige nun all den Spaß und das Vergnügen nachholen wollen, den es in der Coronazeit nicht gab, so bedenklich sind einige Auswüchse. Viele Jugendlich­e gehen ohne „Vorglühen“zu keiner Veranstalt­ung mehr. Sie trinken schon vor den Feiern zu Hause oder in Treffs viel Bier oder Schnaps. Zu den Partys selbst bringen sie Saftflasch­en mit, in denen Wodka oder Ähnliches gemischt ist. Das bestätigt auch Jürgen Böswald, der Leiter der Wertinger Polizei.

Dass einige Jugendlich­e viel Alkohol trinken, ist nicht neu. Doch es hat den Anschein, dass die Heranwachs­enden noch mehr Hochprozen­tiges zu sich nehmen. Hier sind die Erwachsene­n gefragt. Eltern sind oft alles andere als ein gutes Vorbild. Wenn der Papa nach dem Faschingsb­all stolz damit prahlt, dass er alle anderen nach zig Schnäpsen und Bieren unter den Tisch getrunken hat, gibt es kaum ein gutes Argument, warum der jugendlich­e Nachwuchs nicht zur Flasche greifen darf.

Es ist anstrengen­d, aber auch im Fasching müssen sich die Erwachsene­n bewusst sein, dass sie das vorleben, was die Kinder dann vielleicht nachmachen. Und man muss ja nicht volltrunke­n sein, um bei einem Faschingsb­all Spaß zu haben.

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