Show, Tanz und Zauberei
Mit vollem Programm und glitzernder Bühnenshow setzte die Prunksitzung des Gundelfinger Faschingsvereins Glinken einen weiteren Höhepunkt in der Saison.
Mit ihrem vollen Aufgebot marschieren die Gundelfinger Glinken am vergangenen Samstag in die Brenzhalle ein und eröffnen mit ihren zahlreichen Gästen die diesjährige Prunksitzung. Auch 77-plus-1 Jahre nach ihrer Gründung stellen die Glinken eine glitzernde Bühnenshow auf die Beine, und das wortwörtlich: Allein sechzehn Programmpunkte im ersten Teil des Abends begeistern die Besucherinnen und Besucher mit Garde- und Showtänzen, kleinen wie großen Tollitäten und Tanzmariechen – mit dabei die Narrenzunft Neresheim und als Premiere die Virngrundkrähen aus Ellwangen. Natürlich dürfen auch die vielen Aktiven der Augsburger Hollaria nicht fehlen, die in fantastischen Kostümen mit ihren Tänzen und artistischen Hebefiguren beinahe die Bühne sprengen.
Die Prunksitzung begeistert die Gundelfinger Faschingsgäste wieder mit klassischen Gardetänzen, talentiertem Nachwuchs, Akrobatik und Showeinlagen. Dass die Mischung stimmt, zeigen gleich zu Beginn die Clowns vom kleinen Glinken-Showtanz mit ihren Tanzmariechen Alina Schmidt und Emilia Heger. Die beiden erfreuen ihr Publikum mit ihrem anmutigen Tanz und großartiger Bühnenpräsenz. Und das, obwohl die kleine Emilia erst im letzten Jahr in den Gundelfinger Fasching eingestiegen ist. „Davon war ich selbst überrascht“, erzählt Emilias Mama Nina Heger. „Bis dahin hat sie noch nichts mit Fasching am Hut gehabt“, lacht Heger, die selbst schon seit Jahren als Tanzmariechen, Gardemädchen und auch als Prinzessin bei den Glinken aktiv war.
Eine ungewöhnliche Einlage auf der Gundelfinger Faschingsbühne
ist auch das Duo Magic Leinad & Sonja mit seiner Zaubershow. „Magic Leinad lässt hier zwar keine Elefanten verschwinden wie in Las Vegas“, kündigt Sitzungspräsident Engelbert Dopfer das Duo an. Aber doch immer wieder verblüffend ist die schwere Holzkiste, aus der Magier Leinad einen meterlangen Holzpflock zieht und sie dann ohne Seil und Berührung schweben lässt. Und auch das Publikum ist beruhigt, dass die bezaubernde Sonja zum Glück ohne Knick und Schrammen wieder heil aus der durchlöcherten Kiste steigen kann.
Ganz neu in Gundelfingen mit dabei ist auch der Fastnachtsclub Virngrundkrähen aus Ellwangen. Dass es die Krähen schon seit 40 Jahren gibt, zeigen sie mit ihrer ausgefeilten Bühnenshow. Die Ellwanger Liliengarde und die blauweiße
Garde der Narrenzunft Neresheim wechseln sich auf der Bühne ab und präsentieren, in prächtige Kostüme gekleidet, mit Gardetänzen, Sprüngen und Spagat ihre Farben.
Überhaupt sind reichlich Kostümwechsel an diesem Faschingssamstag angesagt. Poppige Cheerleader schwingen Pompons, und coole Handballkids werfen Bälle im „Highschool Musical“der Teeniegarden aus Gundelfingen und Neresheim. Noch mehr Hüllen fallen beim Männerballett. Bei ihrem Dschungel-Mambo staunen nicht nur die Tropenforscher des Ellwanger Faschingsclubs.
Ordentlich Chilipfeffer gibt’s auch von der Gundelfinger Showtanzgruppe Spice bei ihrem fetzigen Auftritt. Zu zehn Jahren Spice präsentieren sie „Sahnestücke“aus ihren Shows.
Beinahe in Schieflage geraten die verwegenen Showtanz-Mädchen der Narrenzunft Neresheim zu „Top Gun“, aber alles gut. Zum Glück halten ihre Showkameradinnen sie an den Beinen fest, und als eingeschworenes Team kennen sie ja schließlich ihre „Danger Zone“.
Gut gelaunt und mit schelmischem Augenzwinkern geben die großen und kleinen Tollitäten ihren Gästen in der Brenzhalle die Ehre. Bekanntlich war diese Saison ein großes Prinzenpaar erst im letzten Moment bereit, die Gundelfinger Glinken zu regieren. So nehmen bei der Prunksitzung Sieglinde I. und ihr Prinz Norbert I. ihr etwas höheres Alter selbst auf die Schippe, indem sie in Küchenschürze und er mit Stock zum Tanz auf die Bühne schlurfen.
Nach reichlich Zugaben heißt es
Bühne frei für den leicht verspäteten Christoph Maul, der im Schuss nach Gundelfingen gefahren war und – endlich in der Brenzhalle gelandet – gar nicht mehr weiß, „wie oft ich heut schon meinen Führerschein verloren habe“. „Man hat mich bestimmt schon im ganzen Haus gesucht“, witzelt der Sitzungspräsident der Fastnacht in Franken, der in Gundelfingen den Hausmeister im Blaumann gibt.
Schließlich wird Christoph Maul doch recht ernst, als er vor Rechtsgesinnten warnt. „Denn wenn die politische Macht haben, sind Veranstaltungen wie diese nicht mehr möglich.“Dass in Gundelfingen der Humor weiterbesteht, das bekräftigten alle Faschingsvereine und singen gemeinsam mit ihrem Publikum auf eine erneut glänzende Prunksitzung.