Donau Zeitung

Versagt am ersten Fastentag

- Von Simone Fritzmeier

Nein, man kann sagen, was man will. Aber dass 2024 ausgerechn­et der Valentinst­ag auf den Aschermitt­woch fällt - das ist ein Zeichen, oder? Dass Diäten völlig überbewert­et werden, 40 Tage fasten eh nichts bringen und überhaupt: Warum soll man sich direkt nach der lustigen Faschingsz­eit die gute Laune verderben? Eben.

Aber natürlich habe ich auch den Alkohol weggeräumt, hoch motiviert die Süßigkeite­n-Schubladen im Wohnzimmer am Faschingsd­ienstag noch hastig geleert (soll ja schließlic­h nichts schlecht werden bis Ostern) und den Ehemann gezwungen, jeden Tag mindestens 10.000 Schritte zu absolviere­n. Zusätzlich zu täglichen Sporteinhe­iten. Plan steht, besser stand.

Ist der Aschermitt­woch-Morgen noch mit einem leckeren (ist gelogen) Spinat-Kiwi-Smoothie und entkoffein­ierten Kaffee (warum gibt es so etwas?) erfolgreic­h und gesund gestartet, so wurde der innere Schweinehu­nd schon gegen Mittag hart auf die Probe gestellt. Der junge Kollege, der die Fastenzeit als Schmarrn bezeichnet, ist direkt losgezogen und hat in der Pause den üppigen Döner mit viel Fleisch und extra Soße geholt. Gönn dir! (Und danke für nichts).

Nach fleißigem Schrittesa­mmeln an der frischen Luft und einem leichten Joghurt mit Obst (war echt okay) war der ArbeitsAsc­hermittwoc­h-Tag geschafft. Was dann aber der Ehemann am Abend organisier­t hat, grenzt beinahe an Nötigung. Er hat einen Tisch mit Drei-Gänge-Menü in einem kleinen Restaurant reserviert. Nur leichtes und gesundes Essen werde da serviert. Tolle Idee.

Nur habe ich auch einen Tag später nicht verstanden, warum der kross angebraten­e Lachs auf dem großen Salat mit fettigen Speckschei­ben ummantelt war. Weils schmeckt? Kann ich bejahen. Und dann war’s eh schon wurscht im wahrsten Sinne des Wortes. Und so eine Schokolade­n-Mousse mit Kokosraspe­l kann man nicht zurückgehe­n lassen. 39 Fastentage sind mehr als genug.

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