Wer möchte sich ehrenamtlich für Kinder einsetzen?
Der Kinderschutzbund bietet eine Infoveranstaltung dazu
Bissingen/Moers Die Molkerei Gropper und das über eine Firmenkooperation zugehörige Unternehmen Moers Frischeprodukte haben in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Fly & Help den Neubau einer Schule im südostafrikanischen Land Malawi finanziert. Das meldet Gropper in einer Pressemitteilung. Noch vor wenigen Monaten konnte demnach an der Secondary School Kwakupuela in Lusangazi nicht mehr unterrichtet werden – zu groß war die Einsturzgefahr. Durch die Unterstützung der Molkerei Gropper und Moers Frischeprodukte wurde am Standort der alten Schule ein Neubau errichtet und in Betrieb genommen.
Innerhalb von nur drei Monaten entstanden sechs neue Klassenräume, Büros und Toiletten. „Für uns ist es eine Herzensangelegenheit, das Projekt zu unterstützen“, sagt Julia Krohn, Personalgeschäftsführerin der Molkerei Gropper. Für die Kinder aus der Umgebung und für ihre Zukunft sei der Neubau von sehr hoher Bedeutung. Nach der Primary School hätten sie keine Möglichkeit mehr gehabt, eine weiterführende Schule zu besuchen. Das erschwerte ihnen den Zugang zu einem Beruf erheblich, so die Pressemitteilung. Besonders für Mädchen wäre dies ein schwerwiegender Einschnitt, da ohne weitere Schulbildung oft eine frühe Heirat als einzige Option verbleibe. Eine Besonderheit der Schule aus Malawi sei die „Milchkooperation“. Unweit der Schule befindet sich eine Milchkuh-Kooperative, die alle Schülerinnen und Schüler zum Frühstück mit Milch versorgt.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Molkerei Gropper in Zusammenarbeit
mit Fly & Help den Bau einer Schule in Afrika realisiert. Im Jahr 2018 finanzierte Gropper eine Schule in Kailahun, Sierra Leone. Heinrich Gropper resümiert: „Bildung ist der Grundstein für eine sichere Zukunft. Daher war es uns wichtig, bei einem weiteren Schulbauprojekt zu helfen“. Die ReinerMeutsch-Stiftung Fly & Help fördert mithilfe von Spenden die Bildung in Entwicklungsländern. Im Mai 2024 planen die Unternehmen eine Reise nach Malawi, um Land und Leute, die Schule sowie ihre Kinder und Lehrkräfte vor Ort kennenzulernen. Zehn Mitarbeitende werden gemeinsam mit Geschäftsführer Heinrich Gropper und drei Mitgliedern des standortübergreifenden Management-Teams für neun Tage nach Malawi reisen.
Das Engagement für den Schulneubau ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Gropper und Moers Frischeprodukte, die neben den ökologischen Komponenten auch soziale und ökonomische Aspekte umfasst. Dazu gehört unter anderem die Verarbeitung von
Bio- und Tierwohlmilch oder die Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasemissionen. Ob als verantwortungsvoller Arbeitgeber, Partner für die Landwirte oder Unterstützer für Schulbau: Die Unternehmen engagieren sich aus Überzeugung für die Menschen in der Region, aber auch weit darüber hinaus. (AZ)
Dillingen Das vergangene Jahr ist rauer und lauter geworden und es scheint so weiterzugehen. Eine Schreckensmeldung jagt die nächste und nur wer sehr laut wird, erfährt noch Aufmerksamkeit. Wer spricht daher noch über die Krisen, die Millionen unserer Menschen betreffen, die aber nicht die Kraft oder die Lobby haben sich bemerkbar zu machen? Vor allem Kinder, Jugendliche und deren Familien geraten immer mehr in die Krise. Meldungen über steigende Zahlen zur Kinderarmut, die Warnungen von Schulen, Kindergärten und den Jugendämtern zum dramatischen finanziellen und strukturellen Wandel werden kaum noch wahrgenommen. Dabei gäbe es so viel zu tun, um unseren Kindern gute Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Im aktuellen Newsletter der Bundespräsidentin des Kinderschutzbundes Sabine Andersen steht, dass bundesweit etwa drei Millionen Kinder in Armut leben, 98.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie mindestens 14.500 Lehrkräfte fehlen. In vielen Städten und Regionen hat die Kinder- und Jugendhilfe große Mühe, ihrer grundlegendsten Pflicht, der Abwendung von Kindeswohlgefährdung, nachzukommen.
Weiter mahnt Andersen: „Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, für ein auskömmliches Aufwachsen aller Kinder und Jugendlichen zu sorgen. Das betrifft Staat, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gleichermaßen. Wir haben es inzwischen mit einer echten Krise der Kindheit und Jugend zu tun. Der Kinderschutzbund befürchtet, dass das System kollabiert. Auch der Kinderschutzbund Dillingen nimmt den Abwärtstrend wahr und sucht aktuell Menschen, die Freude daran haben, sich ehrenamtlich für unsere Kinder einzusetzen. Für alle Interessierte bietet der Verein in einer Veranstaltung am Montag, 26. Februar, um 19 Uhr in der Geschäftsstelle am Stadtberg 21, die Möglichkeit, sich eingehend zu informieren. (AZ)