Jetzt ist Stephan Karg Bürgermeister in Höchstädt
Am 1. März beginnt die Amtszeit für den neuen Rathauschef in der Donaustadt – und der ist voller Vorfreude, wie er sagt. Der 52-Jährige löst Gerrit Maneth nach einer Periode ab.
Stephan Karg steht gerade im Pfarrheim und baut eine Faltwand ab. Er ist in den letzten Zügen. „Dann können wieder andere Veranstaltungen stattfinden“, sagt er. Es ist vermutlich eine seiner letzten Tätigkeiten als Mesner der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Höchstädt. Ab sofort hat er eine neue Aufgabe. Er ist nun der Erste Bürgermeister der Stadt Höchstädt. Seine Amtszeit beginnt offiziell am 1. März. Karg, der schon lange im Stadtrat sitzt und bisher als Stellvertreter fungiert hat, löst den bisherigen Bürgermeister Gerrit Maneth nach einer Periode ab. Karg hat die Wahl gegen den Amtsinhaber im Dezember überraschend, aber deutlich gewonnen. Nun hat wieder ein CSU-Bürgermeister das Sagen in Höchstädt. Und der freut sich „wahnsinnig“auf den neuen Lebensabschnitt: „Die Aufregung steigt, aber ich habe vor allem ein äußerst positives inneres Gefühl. Ich freue mich auf den Start und die Aufgaben, die auf mich warten.“Und das sind jede Menge.
Schon in den vergangenen Wochen war Karg bei wichtigen Terminen der Stadt mit dabei, wie er erzählt. Damit er gleich durchstarten könne, dafür sei er dankbar. Aktuell steckt er mittendrin für die Planungen der ersten Stadtratssitzung, die direkt am Montag, 4. März, 19 Uhr, stattfindet. Dann mit ihm als Bürgermeister. „Wir arbeiten gerade an der Tagesordnung, das ist gar nicht so einfach. Wer lädt ein? Wer ist schon wie aktiv? Gerrit und ich überschneiden uns noch ein wenig. Aber das ist überhaupt nicht schlimm“, so Karg weiter.
Am ersten Arbeitstag im Rathaus will der neue Chef mit einer Betriebsversammlung starten, alle begrüßen und sich kurz kennenlernen. Sowohl das Verwaltungsteam als das Personal von
Bücherei und Bauhof sind dazu am Freitag eingeladen. Auch die anderen Bürgermeister aus den VG-Gemeinden kommen zum Einstand. „Es steht auch schon ein Termin am Nachmittag im Kalender. Alles andere lasse ich auf mich zukommen“, erzählt der 52-Jährige. Denn der Terminkalender in den nächsten Tagen und Wochen fülle sich von ganz allein. Ein Höhepunkt kommt da direkt schon am Samstag – Karg übernimmt eine standesamtliche Trauung. „Ich habe das immer schon gerne gemacht und möchte
es auch, wenn ich es als Bürgermeister zeitlich schaffe, weitermachen. Es sind immer besondere Momente“, sagt der Familienvater. Deshalb wolle er es beibehalten, dass Trauungen im Schloss Höchstädt für Paare in der Stadt, den Stadtteilen und der Region Höhepunkte bleiben – auch an Wochenenden. Karg: „Wir sind ein gutes Team im Standesamt und arbeiten so flexibel, wie es geht.“
Wie oft er als Erster Bürgermeister für Trauungen noch Zeit hat, kommt auf. Denn Projekte,
Themen und Aufgaben, die auf ihn warten, gibt es mehr als genug. Dabei, so habe er es im Wahlkampf versprochen, steht unter anderem die Dorfmitte in Deisenhofen weit oben auf der Liste. „Um ein Beispiel zu nennen“, sagt Karg. Es habe bereits Gespräche mit der Regierung gegeben, der Weg sei klar. „Natürlich muss die Entlastung der Innenstadt schnellstmöglich kommen und das wird sie auch. Aber auch aktuelle Themen, wie etwa die Wünsche der Jugendlichen, dürfen nicht geschoben werden. Die ersten Schritte sind gemacht, da bleiben wir nun dran“, sagt er. Auch die WIR, die große Regional-Ausstellung in Dillingen, ist ein Pflichttermin, auf den er sich freue. „Das ist eine wichtige Messe für uns als Stadt und ich darf als Bürgermeister mit dabei sein.“Trotz aller Termine und Aufgaben habe er sich fest vorgenommen, dass er in den nächsten Wochen sich Zeit zum Kennenlernen nehmen will. Dabei kann Karg auf seinen Heimvorteil setzen. Nicht nur, dass er gebürtiger Höchstädter ist und seine Familie fest in der Donaustadt verwurzelt ist.
Als Mesner, aktiver Feuerwehrmann, Stadtrat und Bürgermeister-Stellvertreter ist er den Menschen kein Unbekannter. Außerdem hat Karg bereits mehr als ein Jahr den früheren Bürgermeister Stefan Lenz, der schwer krank war, als Rathauschef vertreten. Trotzdem: „Es wird spannend, was alles auf mich zukommt. Aber dabei kann ich auf die volle Unterstützung meiner Familie und Freunde zählen“, sagt Karg und ergänzt, dass am Freitag auch für seine „kleine“Tochter ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Sie startet ihre Ausbildung, zieht dafür unter der Woche nach Aichach. „Bei uns findet gerade ein großer Umbruch statt, das kann man definitiv sagen. Aber wir stehen zusammen und freuen uns auf die neuen Herausforderungen.“
Und dann wird der neue Bürgermeister doch ein wenig emotional. Es ist eine Mischung aus Aufregung, Vorfreude und Abschiedsstimmung. Am letzten Sonntag wurde er von der Pfarrei im Gottesdienst überrascht. Sehr viele Menschen sind gekommen und haben ihm damit ihre Wertschätzung für die vielen Jahre im Mesner-Dienst gezeigt. „Damit habe ich nicht gerechnet, das war einfach toll. Das rührt mich immer noch. Ich habe diese Aufgaben sehr gerne gemacht“, sagt Karg. Die Faltwand ist abgebaut, nun baut er neue Zelte im Rathaus auf.