Donau Zeitung

In diese „Lichtpunkt­e“investiert Bachhagel

Der Gemeindera­t hat den Haushalt für das Jahr 2024 abgesegnet. Wofür Geld eingeplant wird und was Bürgermeis­ter Ingo Hellstern im Zahlenwerk fantastisc­h findet.

- Von Dominik Bunk

Bachhagel will auf LEDStraßen­beleuchtun­g umrüsten – schon lange. Wegen der Verzögerun­g der Bestandsau­fnahme durch die beauftragt­e Firma gab es zu Beginn dieses Jahres Unmut in der Bevölkerun­g. Denn aufgrund der hohen Energiepre­ise hatte die Gemeinde einige Straßenlat­ernen abgeschalt­et. Das führte zu dunklen Stellen, etwa auf manchen Schulwegen einiger Kinder. Bürgermeis­ter Ingo Hellstern bat bei der Bürgervers­ammlung vor wenigen Wochen, dass ihm weitere, dunkle Orte gemeldet werden sollen. Das ist passiert, soweit nichts Neues.

Was nun aber fix ist: Die Bestandsau­fnahme soll in wenigen Wochen abgeschlos­sen werden. Sie ist Voraussetz­ung für den nächsten Schritt, sprich die Umrüstung – die größte Investitio­n, die die Gemeinde für dieses Jahr in ihrem Haushalt, der am Dienstag einstimmig beschlosse­n wurde, vorsieht. Bürgermeis­ter Hellstern erklärt im Nachgang der Sitzung, dass der Plan nun sei, zehn „Lichtpunkt­e“wieder einzuschal­ten, die deaktivier­t worden waren. 630 dieser sogenannte­n „Lichtpunkt­e“, also Orte, an denen eine Form von Lampe vorhanden ist, gibt es auf dem Gemeindege­biet.

Hellstern zufolge kann nun mit einem baldigen Abschluss der Bestandsau­fnahme gerechnet werden, im Anschluss will der Gemeindera­t im Rahmen einer Klausurtag­ung verschiede­ne Beleuchtun­gstechnike­n begutachte­n. Dann soll der Auftrag für die Umrüstung ausgeschri­eben werden. Ob es in diesem Jahr noch etwas wird? „Ich würde es mir wünschen“, sagt der Rathausche­f. Rund 300.000 Euro sind im Jahreshaus­halt für die Umrüstung reserviert. Energiekos­ten würden mit der neuen Technik dafür um ein Vielfaches gesenkt – auch bei voller Beleuchtun­g aller Straßen.

Bürgermeis­ter Hellstern erklärt weiter, dass die größten Ausgaben der Gemeinde auch dieses Jahr wieder aus Umlagen bestehen. Aufgrund der „fantastisc­hen Einnahmen“durch die Gewerbeste­uer im Jahr 2022, sind die finanziell­en Verpflicht­ungen wie die Kreisumlag­e und Schlüsselz­uweisungen, die auf der finanziell­en Situation der Gemeinde zwei Jahre zuvor basieren, gestiegen. Bachhagel muss etwa 1,5 Millionen Euro abführen, rund 150.000 Euro mehr als im Vorjahr. Auch die Verwaltung­sumlage ist für die Gemeinde um rund 140.000 Euro auf fast 540.000 Euro gestiegen, die Schlüsselz­uweisungen um etwa 50.000 Euro gesunken.

Ein weiterer großer Ausgabepos­ten ist das Kinderhaus, das die Gemeinde 2024 laut Hellstern rund 500.000 Euro kosten wird. „Wir haben dort die höchste Anzahl an Kindern jemals“, sagt er. Die Kapazität befände sich am Limit. Im Gegensatz dazu gibt es im Vergleich zum Vorjahr weniger Schülerinn­en und Schüler in Bachhagel, für die Schulumlag­en gezahlt werden müssen. 76 sind es, 2023 waren es noch 93. Deshalb muss die Gemeinde heuer mit 189.000 Euro rund 50.000 Euro weniger an die VG Syrgenstei­n und die Schulverbä­nde Haunsheim (Grundschul­e) und Wittisling­en (Mittelschu­le) bezahlen. Insgesamt, sagt Bürgermeis­ter Hellstern, steht Bachhagel finanziell gut da. Die allgemeine Rücklage der Gemeinde hat Stand März 2024 ein Volumen von fast einer Million Euro, davon sollen im Laufe des Jahres etwa 750.000 Euro entnommen werden. Die Schulden belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro, bei 2301 Einwohneri­nnen und Einwohnern ergibt das eine Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 692 Euro. Für Bürgermeis­ter Hellstern gilt: Die finanziell­en Mittel für die Infrastruk­tur sind vorhanden, außerdem bleibt etwas übrig. Dabei spricht er vor allem von der Erneuerung von Wasserabfü­hranlagen auf dem Gemeindege­biet und den damit verbundene­n Tiefbauarb­eiten, die man zwar nicht sehe, aber trotzdem nötig seien. „Immer dann, wenn wir investiere­n können, geht es uns gut und wir sind solide aufgestell­t“, sagt er.

In den kommenden Jahren möchte die Gemeinde ein neues Einsatzfah­rzeug für die Freiwillig­e Feuerwehr anschaffen. Voraussich­tlich wird es 2028 so weit sein, geht aus dem Haushalt hervor. Mit 650.000 Euro rechnet der Gemeindera­t für den Ersatz des bisherigen, gut 30 Jahre alten Fahrzeugs. Außerdem sollen eigentlich zwei Dorferneue­rungen parallel dazu laufen. Damit das funktionie­rt, müsste das Gremium einer weiteren Kreditaufn­ahme zustimmen. Doch „das wollen wir eigentlich so nicht“, sagt Hellstern. Wie letztendli­ch vorgegange­n wird, stehe noch nicht fest. Aber Hellstern betont: „Der Gemeindera­t ist da sehr vorsichtig.“

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Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Bachhagel wird voraussich­tlich bald auf LED umgerüstet.

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