Mutmaßlicher Brandstifter steht vor Gericht
Besonderes Aufsehen erregte das Feuer im Kegel-Casino
Zehn Tage dauerte die Brandserie im vergangenen November, dann konnte die Polizei einen Verdächtigen festnehmen. Seitdem sitzt der Mann, der sich ab Mittwoch in einem Prozess vor dem Landgericht in Augsburg verantworten muss, in Untersuchungshaft. Ihm werden insgesamt fünf Brandstiftungen in Dillingen und Lauingen vorgeworfen, vier davon im November 2023. Das wohl prominenteste Opfer ist das Kegel-Casino in Dillingen, das komplett ausbrannte. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt davon, dass ein 1984 geborener Mann dafür verantwortlich ist.
Der Angeschuldigte soll Mitte November einen Brennholzvorrat entzündet haben, von dem aus das Feuer zunächst auf einen hölzernen Unterstand und schließlich auf die Gaststätte übergriff. Verletzt wurde damals glücklicherweise niemand, zu retten war das Gebäude aber nicht mehr. Es brannte vollständig aus. Der Schaden soll sich auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen. Die Kriminalpolizei in Dillingen kam schnell zu der Überzeugung: Hier war ein Brandstifter am Werk. Doch damit nicht genug.
Nicht einmal eine Woche später brannte es erneut in Dillingen, diesmal passierte jedoch deutlich weniger. Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann zur Last, ein hölzernes Verschlussgitter in einem Mehrparteienhaus angezündet zu haben.
Der Brand wurde jedoch rechtzeitig entdeckt, ein größeres Feuer verhindert. Noch ein paar Tage später soll sich der Angeschuldigte Zugang zu einer unbewohnten Wohnung verschafft und dort eine Matratze und einen Kindersitz angezündet haben. Auch dieses Feuer wurde rechtzeitig entdeckt. Nicht einmal 30 Minuten später brannte eine Decke in einem hölzernen Gartenhaus. Hier war es nach Informationen unserer Redaktion ein Polizist, der den Brand rechtzeitig entdeckte und Schlimmeres verhinderte. Für alle Brände soll der Angeschuldigte verantwortlich sein.
Bereits ein halbes Jahr zuvor soll der Mann schon einmal zugeschlagen haben, im April 2023 in Lauingen. Dort soll er im Innenraum eines Autos Feuer gelegt haben. Danach soll er am Haus des Besitzers geklingelt und diesen alarmiert haben. Mit Wassereimern kämpften schließlich beide gegen die Flammen. Bei der Gelegenheit soll der Angeschuldigte den Geldbeutel des Geschädigten gestohlen haben.
Ein schnelles Urteil ist in dem Prozess wohl nicht zu erwarten. Das Landgericht Augsburg hat sieben Termine anberaumt, die bis in den Juni reichen. Mehr als 30 Zeuginnen und Zeugen sind geladen. Ob schließlich jeder der Termine stattfinden wird, wird sich zeigen. Prozessauftakt ist am Mittwoch um 9 Uhr.