Der Storch klappert nach 45 Jahren wieder in Weisingen
Lange mussten die Weisinger warten, nun ist das Storchennest wieder besetzt. Sie hoffen nun auf tierischen Kindersegen.
Weisingen Nach mehr als 45 Jahren hat sich erstmals wieder ein Storchenpaar auf dem Dach des Mehrgenerationenhauses an der Hauptstraße in Weisingen niedergelassen. Für die Weisinger ist das eine kleine Sensation, wie uns eine Leserin schreibt.
Irene Sitterer wohnt schräg gegenüber des Mehrgenerationenhauses an der Weisinger Römerstraße. Dort tagt der Gemeinderat. Der hat auch entschieden, auf das Haus in der Dorfmitte ein Storchennest zu installieren. Auch auf Initiative von Irene Sitterer: „Ich habe schon einige Jahre von mir beobachtet, dass jedes Jahr Anfang März Störche kommen, circa drei Tage bleiben und dann wieder weiterfliegen“, schreibt die Weisingerin unserer Redaktion. Und weiter: „Meine Idee war also: Es muss ein richtiger Storchenhorst her.“Sitterer schrieb einen langen Brief an die Gemeinde Holzheim. „Meinem Anliegen wurde tatsächlich nachgegangen“, freut sich Sitterer. Sie weiß auch noch genau, wann das war: Am 19. Dezember 2021 wurde mit der großen Drehleiter der Feuerwehr ein aus Metall gefertigter Nistkorb mit Weiden ausgekleidet und von Gemeindemitarbeitern und Freiwilligen auf das Dach des Mehrgenerationenhauses moniert.
Bürgermeister Simon Peter bestätigt, dass es um eine Initiative aus der Bürgerschaft gehandelt habe, das Storchennest anzubringen. 2008, als das Mehrgenerationenhaus saniert
wurde, habe man zwar schon ein Storchenrad aufs Dach geschraubt, doch das habe das Tier eben nie angenommen. „Das war nicht ausgeschmückt mit Weiden, Hackschnitzel und Moos“, erklärt Peter. „Da scheint der Storch ein bisschen gschleckert zu sein.“Der neue Korb aus Metall sei nun gut ausgepolstert und auf dem Dach montiert worden.
Für die Weisinger hieß es dann abwarten. Erst war die Enttäuschung da. „Das Frühjahr kam und auch Störche kamen vorbei, blieben aber nicht länger als drei Tage“, schreibt Irene Sitterer. Bis jetzt. Denn es hat sich, etwas verspätet, nun doch ein Storchenpaar eingefunden. „Sie bringen Zweige im Schnabel, arbeiten diese im Nest ein und klappern fleißig“, schildert Sitterer.
„Ich kann die Störche jeden Tag von unserem Grundstück wunderbar beobachten und freue mich, dass endlich wieder ein Storchenpaar bei uns heimisch geworden ist und höre mit Grinsen im Gesicht dem Klappern ihrer Schnäbel zu.“
Zum Brüten werde es heuer nicht mehr reichen, vermutet die Weisingerin. Andere Storchenpaare seien schon dabei, ihren Nachwuchs auszubrüten. Doch die Weisinger Vögel können sich auch anderweitig beschäftigen. Sitterer hat sie schon hinter dem Dorf, in den Wiesen des Biohofes Speinle bei der Futtersuche beobachtet. „Jetzt hoffe ich, dass die Störche ihrem Ruf gerecht werden und ganz viele Babys in unser Dorf bringen“, schreibt Sitterer. (chbru mit AZ)