Synode will keine große Reform
Vorsichtige Empfehlungen an den Papst
Die Synode der katholischen Bischöfe in Rom hat sich für eine vorsichtige Öffnung in strittigen Fragen ausgesprochen, aber keine weitreichenden Reformen angestoßen. Das Abschlussdokument macht wiederverheirateten Geschiedenen vage Hoffnung auf eine Zulassung zur Kommunion und regt eine Einzelfallprüfung an, ohne konkrete Schritte vorzuschlagen. Beim Streitthema Umgang mit Homosexuellen gab es kaum Bewegung. Die deutschen Bischöfe werteten den nach dreiwöchigen Beratungen gebilligten Text als Erfolg, von anderer Seite kam aber auch Kritik.
„Es war anstrengend, aber es war ein wahres Geschenk Gottes, das sicherlich viele Früchte bringen wird“, sagte Papst Franziskus, der das dreiwöchige Treffen am Sonntag mit einer Messe im Petersdom beendete. Das Wort „Synode“bedeute „gemeinsam gehen“. Und „das, was wir erlebt haben, war die Erfahrung einer Kirche auf dem Weg“. Er rief die Synodenväter auf, den gemeinsamen Weg weiterzugehen. Mit Spannung wird nun erwartet, welche Entscheidungen der Argentinier auf Basis der Synodenempfehlungen treffen wird.
Zu den Abschnitten über den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen im Abschlussdokument der Synode gab es den größten Widerstand. Die Passage, die für mehr Offenheit und eine Unterscheidung der individuellen Umstände plädiert, bekam 178 Ja-Stimmen und damit nur eine mehr als die notwendige Zweidrittel-Mehrheit.
„Ich bin sehr glücklich, dass wir einen Schritt vorangekommen sind“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. „Es sind keine Türen geschlossen worden, sondern es sind Türen geöffnet worden.“Weiter sagte er: „Für die gesamte Kirche ist das ein riesiger Schritt.“
Bei der Vorbereitungssynode im vergangenen Jahr hatten die Teilnehmer bei den umstrittenen Themen noch keinen Konsens gefunden.