Mord im Tierpark
Krimi Das ZDF strahlt heute Abend Stoff für Hartgesottene aus
Pekaris mögen Insekten, kleine Wirbeltiere und auch vor Aas machen sie nicht halt. Für die aus Brasilien stammenden Nabelschweine ist sogar der Körper des Zoo-Dauerkartenbesitzers und ehemaligen Landmaschinenvertreters Leyendecker ein Leckerbissen. Der ist zuerst betäubt und dann bei lebendigem Leib den Pekaris zum Fraß vorgeworfen worden. Die Polizei ist auf eine Magen-Operation der Tiere angewiesen, um den Toten zu identifizieren.
Das ZDF-Krimidrama „Das Dorf der Mörder“ist an diesem Montag (20.15 Uhr) Stoff für hartgesottene – und für geduldige Zuschauer, denn im Grunde gilt der Fall als schnell geklärt: Die Tierpflegerin Charlie Rubin (Anna Loos) hat schnell ein Geständnis abgelegt, aber erst nachdem sie der Polizistin Sanela Beara (Alina Levshin) mit einer Schaufel eins übergebraten hat. Für Kommissar Gehring (Jürgen Tarrach) ein klarer Fall also.
Wäre da nicht dieser typische Instinkt, den Fernsehpolizisten gemeinhin an den Tag legen, um in 90 Minuten eine Geschichte ad absurdum zu führen und das Gegenteil von dem zu beweisen, was offensichtlich auf der Hand liegt. Denn Beara glaubt nicht, dass Rubin die Tat begangen hat. Warum, das kann sie sich und dem Publikum nicht so recht erklären, aber sie macht sich auf die Spurensuche. Die führt sie ins brandenburgische Jüterbog.
Dort haben sich bereits rund 20 Jahre zuvor unerklärliche Unglücksfälle ereignet. Ein Mann stirbt bei einem Autounfall, ein Bauer fällt in eine Häckselmaschine und wird zermalmt, und das ist längst nicht alles. Diese Männer haben alle etwas mit Charlie Rubin und ihrer jüngeren Schwester Cara (Anna Brüggemann) zu tun – und natürlich mit deren Mutter. Nur was? Beara widersetzt sich allen polizeilichen Regeln, um das Übel an der Wurzel zu packen und den wahren Täter ausfindig zu machen.
Wie auch bei den drei bisher vom ZDF verfilmten Joachim-VernauKrimis stammt die Buchvorlage von Autorin Elisabeth Herrmann. Etwas zum Schmunzeln statt harten Krimistoff bot dagegen Anna Brüggemann, 34, vorab in einem Interview. Im Film spielt sie eine Tierärztin auf einem Reiterhof. „In Wirklichkeit mag ich keine Pferde“, gestand sie. „Sie sind für mich unberechenbare Kraftmaschinen, denen man ständig sagen muss, wo es lang geht, sonst kriegen sie schlechte Laune. Gott sei Dank ähnelte das Pferd, das ich für die Dreharbeiten reiten durfte oder musste, charakterlich eher einem Hund. Es war das erste Pferd, das ich halbwegs lieb gewinnen konnte.“