Gefahr für die Beine
Bluthochdruck fördert Verschlusskrankheit
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann bereits im mittleren Lebensalter die Verkalkung der Blutgefäße in Armen und Beinen fördern. Die Folge ist nicht nur eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVK). In einer aktuellen Studie im British Medical Journal war bei den Betroffenen auch das Risiko auf elf weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Für die Deutsche Hochdruckliga (DHL) bestätigen die Studienergebnisse die Notwendigkeit, einen erhöhten Blutdruck bereits im jungen Lebensalter konsequent zu behandeln.
Weltweit leiden laut DHL mehr als 200 Millionen Menschen an einer paVK. Die Verkalkungen in den Arterien der Beine verursachen Schmerzen nach längerem Gehen, später auch im Stehen. Im Endstadium können Amputationen notwendig werden. „Die Erkrankung wird häufig als Raucherbein bezeichnet, obwohl Rauchen nicht der einzige Auslöser ist“, erläutert Professor Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der DHL.
Die Analyse von 4,2 Millionen britischen Hausarztpatienten ergab
Die Verkalkung macht die Arterien starr
jetzt den Angaben zufolge, dass ein um 20 mm Hg erhöhter oberer, also systolischer Blutdruckwert, das Risiko für eine paVK um 63 Prozent steigert. Ein Anstieg des unteren, diastolischen Werts um 10 mm Hg erhöhte das Risiko um 35 Prozent. Der normale Blutdruck von erwachsenen Menschen liegt bei 120 mm Hg für den systolischen und 80 mm Hg für den diastolischen Druck. „Schon eine leichte Erhöhung des Blutdrucks kann langfristig eine arterielle Verschlusskrankheit auslösen“, so Hausberg. „Dabei geht das größere Risiko vor allem vom systolischen Blutdruckwert aus. Die Verkalkung macht die Arterien starr. Der beim Herzschlag entstehende Spitzendruck wird nicht mehr von einer elastischen Hauptschlagader abgefedert.“
Doch auch Herz, Nieren und Gehirn werden in Mitleidenschaft gezogen. Die britischen Hausarztpatienten mit paVK litten unter anderem häufiger unter Vorhofflimmern, defekten Herzklappen, Herzversagen und Herzinfarkten. (AZ)