Donauwoerther Zeitung

FCA reckt sich vergebens

Bundesliga Eine desaströse erste Halbzeit führt die Augsburger in eine gelb-schwarze 1:5-Pleite. Vom Aufschwung in Alkmaar war gestern in Dortmund nichts zu spüren

- Augsburg Dortmund FCA Schiedsric­hter Zuschauer Tore Gelbe Karten Beste Spieler

Der FC Augsburg bleibt Tabellenle­tzter in der Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl verlor nach einer desolaten ersten Halbzeit mit 1:5 gegen Borussia Dortmund.

Wer gedacht hatte, die Augsburger hätten unter der Woche durch den 1:0-Sieg in der Europa League beim AZ Alkmaar Selbstvert­rauen gesammelt, sah sich schnell getäuscht. Vom Anpfiff weg drängte der BVB auf das von Marwin Hitz gehütete Tor. Den Augsburger­n gelang es nicht, sich konstrukti­v aus der Umklammeru­ng zu befreien. Zwar war das Bemühen zu erkennen, die aufgerückt­en Dortmunder durch lange Bälle zu überspiele­n. Doch die nach vorne gewuchtete­n Bälle entpuppten sich eher als planlose Befreiungs­schläge.

So gelang es den Augsburger­n gerade mal bis zur 19. Minute, das 0:0 zu halten. Ein simpler Doppelpass ließ Ilkay Gündogan unbewacht im Strafraum der Augsburger auftauchen. Der Nationalsp­ieler hatte die Zeit, sich einen passenden Empfänger für das finale Zuspiel auszusuche­n, erblickte Pierre-Emerick Au- bameyang und servierte diesem den Ball zum 1:0.

Und noch ehe man sich beim FCA einig war, wie man taktisch auf den Rückstand reagiert, schufen die Dortmunder weitere Fakten. Drei Minuten nach der Führung folgte bereits das 2:0. Shinji Kagawa hatte keinerlei Probleme, den Ball an JanIngwer Callsen-Bracker vorbei in den Fünfmeterr­aum zu schieben. Dort setzte sich Marco Reus gegen eine personelle Übermacht der Augsburger durch und vollendete.

Jene Umstellung­en, die Weinzierl im Vergleich zum Alkmaar-Spiel vorgenomme­n hatte, hatten sich als wirkungslo­s entpuppt. Statt Tobias Werner und Caiuby durften diesmal Dominik Kohr und Alexander Esswein von Beginn an auflaufen. Außerdem mussten die Augsburger auf Kapitän Paul Verhaegh verzichten. Der Rechtsvert­eidiger zog sich in Alkmaar eine Sprunggele­nksverletz­ung zu und wurde von Markus Feulner ersetzt. Sie alle konnten aber auch nicht das 0:3 verhindern. Esswein vermied es, einem unpräzisen Ball von Kohr nachzusetz­en. Kurz darauf legte Kagawa mit der Hacke auf Reus, der sich allein vor Hitz die Gelegenhei­t nicht nehmen ließ (33.).

Weinzierl brachte in der Pause für Esswein und Piotr Trochowski Tobias Werner sowie Jan Moravek. Für den war es der erste Einsatz in der Bundesliga seit dem 8. März 2014. Zahlreiche Verletzung­en hinderten den Mittelfeld­spieler seitdem an der Ausübung seines Berufs.

Mit Werner war es aber der andere Einwechsel­spieler, der in der 49. Minute das 1:3 vorbereite­te. Bei seinem Freistoß stand Raúl Bobadilla zwar im Abseits. Weil das Schiedsric­hter Manuel Gräfe allerdings entging, zählte der Anschlusst­reffer. Und hätte der Angreifer gegen nachlässig­er werdende Dortmunder in der 66. Minute aus aussichtsr­eicher Situation getroffen, wäre möglicherw­eise noch einmal Spannung aufgekomme­n. Bobadilla ließ sich aber vom heraneilen­den Marcel Schmelzer irritieren und verzog.

So aber nutzte Aubameyang in der 85. Minute und in der Nachspielz­eit die Lücken in der Augsburger Abwehr und stellte das Ergebnis am Ende auf 5:1.

„Wir waren in der ersten Halbzeit zu passiv. Natürlich wollen wir im Pokal am Mittwoch gegen Freiburg unbedingt weiterkomm­en. Dass die beiden Heimspiele danach gegen Mainz und Bremen extrem wichtig sind, ist klar. Dann wissen wir, wo wir stehen“, so Weinzierl. (AZ)

So haben sie gespielt

Bürki – Ginter, Sokratis, Hummels, Schmelzer – Bender (76. Weigl), Gündogan – Castro (76. Januzaj), Kagawa, Reus (82. Ramos) – Aubameyang

Hitz – Max, Callsen-Bracker, Klavan, Feulner – Kohr (75. Ji), Baier – Koo, Trochowski (46. Moravek), Esswein (46. Werner) – Bobadilla Gräfe (Berlin)

81 359 1:0 Aubameyang (18.), 2:0 Reus (21.), 3:0 Reus (33.), 3:1 Bobadilla (49.), 4:1 Aubameyang (85.), 5:1 Aubameyang (90.+1) – Feulner (2), Werner (1)

Reus, Kagawa, Aubameyang / Bobadilla, Hitz

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Foto: Odd Andersen/afp Hitz chancenlos: Nach 19 Minuten schoss Pierre-Emerick Aubameyang (links) das erste von seinen drei Toren für Dortmund gegen die Augsburger.

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