Rossi rastet aus
Motorrad-WM Italiener bugsiert Marquez von der Strecke und wird bestraft
Valentino Rossi hat in Malaysia die Nerven verloren und seinen zehnten WM-Titel ernsthaft gefährdet. Beim Motorrad-WMLauf in Sepang bugsierte der Italiener den MotoGP-Titelverteidiger Marc Marquez von der Piste. Die Rennleitung einigte sich nach langer Diskussion darauf, Rossi drei Strafpunkte zu geben. Da er bereits einen auf seinem Konto hat, muss er laut Reglement nun beim letzten Rennen in zwei Wochen in Valencia als Letzter starten. In Sepang duellierten sich Marquez und Rossi derart, dass ein Sturz immer wieder kurz bevorstand. Auslöser war Marquez, der dem Altmeister provozierend knapp vor dessen Motorrad fuhr und dann langsamer wurde.
„Er fuhr, nur um mir im Weg zu stehen. Dabei habe ich sehr viel Zeit verloren“, schimpfte Rossi, dem in der siebten Runde der Geduldsfaden riss. Er ließ in Kurve 14 Marquez heranfahren, um ihm dann aber die Tür zuzumachen. Der Spanier traf das Knie von Rossi, der ihm zudem einen leichten Schubser gab und Marquez ins Kiesbett schickte. „Ich wollte eine etwas andere Linie fahren, um ihn zu verlangsamen. Da ist er mir zu Nahe gekommen und gestürzt“, beschrieb Rossi die Situation. Marquez gab das Rennen auf.
Fakt ist: Rossi geht als WM-Führender nach Valencia, hat aber nur noch sieben Punkte Vorsprung auf Jorge Lorenzo, der hinter dessen spanischen Landsmann Daniel Pedrosa Zweiter wurde. Die Chancen, sich den zehnten Titel zu holen, sind für Rossi dramatisch gesunken. Lorenzo zeigte kein Verständnis für die milde Strafe. „Valentino hätte disqualifiziert werden müssen“, betonte er. Grund zum Jubel hatte Stefan Bradl. Mit Aprilia gelang ihm Platz zehn, sein bestes Ergebnis nach dem Umstieg auf das Fabrikat. Nur in Barcelona war er als Achter, auf der Forward-Yamaha, besser.
In der Moto2-Klasse feierte Jonas Folger mit Rang drei beim Sieg des Weltmeisters Johann Zarco seinen vierten Podestplatz. Auch Sandro Cortese schaffte als Siebter eine Top-10-Platzierung.