Olgas Hörner-Hut
Tolle Welt In dem Land Namibia leben die Herero. Manche Frauen dieses Volkes tragen eine besondere Tracht
Olga hat sich chic gemacht. Sie hat ihr rot-weißes Kleid angezogen, die Perlenkette umgelegt und den Hut aufgesetzt. So geht sie nun in Grootfontein einkaufen. Das ist ein Ort im Norden des afrikanischen Landes Namibia. In dieser Gegend leben auch viele Herero. Die Herero sind ein Hirtenvolk, dessen Frauen zu besonderen Anlässen besondere Trachten tragen. So wie in Bayern Dirndl und Lederhose.
Besonders auffallend an der Herero-Tracht ist der Hut. „Der steht für ein Rindergeweih“, sagt Fremdenführerin Marion Schnegelsberger und erklärt: Viele Herero sind gute Rinderzüchter. Marion kannte mal einen, der hatte unterwegs im Fernsehen Rinder gesehen und eines als seine Kuh wiedererkannt. Das kam ihm seltsam vor. Als er deshalb zu Hause anrief, teilten ihm seine Angehörigen mit, dass wirklich Rinder gestohlen worden waren.
Dass sich Herero gut mit Rindern auskennen, soll auch der Hörner-Hut zeigen. Allerdings stecken da keine echten Hörner drin. „Die Form wird aus Zeitungspapier gemacht und dann mit Stoff bespannt“, verrät Marion. Auch die Kleider der Hererofrauen sind auffallend. Sie wirken etwas altmodisch. Kein Wunder, denn das Design ist schon gut 100 Jahre alt. Es wurde einst von Deutschen nach Namibia gebracht. Damals war Namibia eine deutsche Kolonie. Das heißt, Deutschland hatte das Sagen in Namibia. Inzwischen ist das Land unabhängig. Doch es gibt zum Beispiel noch deutsche Straßennamen.