Rögling hat seine Mitte gefunden
Einweihung Das Nadlerhaus soll zum neuen Dorftreffpunkt werden und so den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde stärken. Was sich Bürgermeisterin Maria Mittl dabei konkret erhofft
Für Maria Mittl ist es ein „Baustein für die Zukunft“. Die Röglinger Bürgermeisterin hatte gestern allen Grund zum Strahlen: Das Gemeinschaftshaus, das sogenannte Nadlerhaus im Herzen der Gemeinde in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dorfladen, wurde seiner Bestimmung übergeben. Dem Bau waren jahrelange Diskussionen über Sinn und Zweck, Größe oder Standort vorausgegangen.
Der Name „Nadlerhaus“hatte sich geradezu angeboten. Damit wollte man Bezug auf die Zeit des Ortes herstellen, als Rögling ruhmreich bekannt war. Die bereits in der Dorferneuerung umgesetzte Geschichte der Nadler von Rögling, unter anderem mit dem Nadlerbrunnen und den Nadlerfiguren, hat ihren Abschluss im Nadlerhaus gefunden. „Damit wollen wir die verschiedenen Facetten des Nadlergewerbes, verteilt auf das ganze Dorf, lebendig darstellen.“Mittl erhofft sich davon, den Stolz der Röglinger auf die eigene Geschichte zu stärken.
„Ein schöner Tag“, erklang es aus den Kehlen des Männergesangsvereins. Und auch Landrat Stefan Rößle sprach von einem „besonderen Tag“. In Anspielung auf die Böllerschützen, die den Festakt eingeleitet hatten, nannte Rößle das Nadlerhaus einen „richtigen Knaller“. Und symbolisch habe man erkennen können, „wie so mancher Rauch sich verzieht.“Eine Kommune, der mit ihren 650 Einwohnern nicht alles in den Schoß gelegt werde, habe Großartiges geleistet. „Rögling kommt Schritt für Schritt voran“, sagte Rößle.
Zwei Millionen Euro hat das Projekt nach Angaben Mittls verschlungen, 1,3 Millionen seien bereits be- zahlt. 650 000 Euro seien als günstiges Darlehen aufgenommen worden. Zuwendungen hätten bei der Verwirklichung geholfen, wie 456000 Euro vom Amt für Ländliche Entwicklung und 185000 Euro von der Diözese Eichstätt. „Entstanden ist ein Haus für alle Generationen“, sagte Mittel. Sie erhofft sich eine Begegnungsstätte, einen Teffpunkt, einen Platz für private wie gemeindliche Veranstaltungen.
Die Weihe des Nadlerhauses nahmen Domdekan Willibald Harrer und Ortspfarrer Andreas Wanka vor, die zuvor bereits einen Festgottesdienst in der Pfarrkirche zelebriert hatten. Eingebunden in die Feierlichkeiten waren der Kirchenchor, der Männergesangsverein, die Musik- sowie die Jugendkapelle und der Kindergarten. Baudirektor Joachim Lutzenberger vom Amt für Ländliche Entwicklung betonte, dass mit dem Bau des Nadlerhauses die Dorferneuerung in Rögling nahezu abgeschlossen sei. Seit 2010 seien 1,1 Millionen Euro in den Ort geflossen. Gerade in kleinen Dorfgemeinschaften sei es bedeutsam, mit modernen Einrichtungen den Zusammenhalt zu fördern und Attraktivität zu schaffen, so Lutzenberger. Innenarchitekt Roland Stengel übergab schließlich offiziell die Schlüssel für den Neubau.