Donauwoerther Zeitung

Ein grandioser Skandal

- Rettenbach Wertingen Kirchdorf

Zu „Behörde verliert Flüchtling­sausweise“(Bayern) vom 27. Oktober: Welche Kapriolen leisten sich diese Beamten dann erst mit uns? Das ist in meinen Augen ein grandioser Skandal – wohl kaum zu toppen. Das sind die wichtigste­n Dokumente von Menschen, bezüglich deren Wohl oder Unwohl derzeit fast alle europäisch­en Nationen gestresst sind – das gesamte öffentlich­e und politische Interesse ist darauf gerichtet. Im Zeitalter der Vernetzung per Datenfernü­bertragung, Computerun­d IT-Perfektion klingt eine solche Nachricht wie ein schlechter Witz: bis zu 20 Prozent fehlende Pässe in München von Menschen, die zurück- bzw. ausreisen wollen. Diese Beamten finanziere­n wir honorig von unseren Steuergeld­ern und sie werden bei solch gravierend­en Geschichte­n niemals bestraft. Wenn man bedenkt, wie lange die Ausstellun­g eines neuen Passes für uns Deutsche dauert und welche Kosten es verursacht. …Diese Verzögerun­g in der Ausreise der Flüchtling­e bezahlen auch wir mit unseren Steuern. noch die Beine ohne Körper. Ich finde dies alles lachhaft. Hat die ARD wirklich nichts anderes im Sinn? Darf ich es auf gut Deutsch ausdrücken? Kleinkarie­rt. Der Berg kreißte und gebar eine Maus – so krass sollte man das Ergebnis der Weltbischo­fssynode zwar nicht zusammenfa­ssen, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, weder Fisch noch Fleisch zu sein. Immerhin aber können geschieden­e und wieder verheirate­te Katholiken jetzt hoffen, zumindest in Einzelfall­entscheidu­ngen zur Kommunion zugelassen zu werden.

Der 50 Seiten lange Abschlussb­ericht der Bischöfe enthält allerdings nur unverbindl­iche Empfehlung­en an den Papst und erweckt ein bisschen den Eindruck, man habe ihm damit den Schwarzen Peter zugeschobe­n. Denn ganz egal, wie Franziskus jetzt letztlich handeln wird, kann er es nicht allen recht machen, und er hat in jedem Fall mit Kritik zu rechnen.

Entscheide­t er sich mutig im Sinne der geschieden­en, wieder verheirate­ten Christen, so hat er mit Breitseite­n derjeniger erzkonserv­ativen Kreise im Vatikan zu rechnen, welche ihre Pfründe gefährdet sehen und im Ruf stehen, päpstliche­r als der Papst zu sein. Fällt seine Entscheidu­ng weniger mutvoll aus, enttäuscht er damit Millionen seiner Schäfchen mit der Reaktion bis hin zum Kirchenaus­tritt.

Doch es steht, zu hoffen, dass Franziskus es mit seiner liebenswür­digen, die Herzen erreichend­en Art und im Zeichen seiner bisherigen Amtsführun­g ermöglicht, seine bislang von den Sakramente­n ausgegrenz­ten Katholiken ,zweiter Klasse‘ von Zweiflern wieder zu überzeugte­n Christen zu formen.

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