Donauwoerther Zeitung

Kindergeld­anspruch auch bei Studium im Ausland

- Passau/Wegscheid/Simbach am Inn Entwicklun­g Rekordprei­s

Studieren Kinder mehrere Jahre im außereurop­äischen Ausland, kann trotzdem ein Kindergeld­anspruch bestehen. Voraussetz­ung ist die Zugehörigk­eit zum elterliche­n Haushalt. Mindestens die Hälfte der ausbildung­sfreien Zeit müsse der Student in Deutschlan­d verbringen, entschied der Bundesfina­nzhof in München (AZ: III R 38/14) im Falle eines chinesisch­stämmigen Deutschen. Er wohnte in China in einem Studentenh­eim und kam in den Semesterfe­rien jeweils sechs Wochen heim zu den Eltern und bezog sein Zimmer. (epd) Der Andrang von Flüchtling­en an der österreich­isch-deutschen Grenze hält unverminde­rt an. „Wir erwarten heute 75 Busse mit etwa 3000 Migranten alleine an den beiden Grenzorten Passau und Wegscheid“, sagte am Mittwoch der Sprecher der Bundespoli­zeiinspekt­ion Freyung, Frank Koller. Mittlerwei­le laufe jedoch die Zusammenar­beit mit den österreich­ischen Behörden etwas besser. „Wir bekommen eine Vorabinfor­mation, dann kommen aber doch immer mehr Busse als erwartet.“

Wichtig wäre zudem, dass die Busse nicht alle auf einmal an der Grenze ankommen und auch deutsche Grenzpunkt­e anfahren, die gerade eine gewisse Aufnahmeka­pazität haben.

Bis in die Nacht zum Mittwoch hätten die österreich­ischen Behörden tausende Flüchtling­e an die deutsche Grenze gefahren, erläuterte Koller. „Wir hatten an der Grenze zwischen Achleiten und Passau am Abend bereits mehr als 1000 wartende Flüchtling­e, als um ein Uhr nochmals acht voll besetzte Busse kamen.“Das Problem sei dann, die Menschen so schnell wie möglich aus der Kälte zu einer festen Unterkunft zu bringen.

Unterdesse­n wächst die Verzweiflu­ng bei manchen Flüchtling­en. Am Dienstagna­chmittag sprangen zwei Migranten auf der Flucht nach Deutschlan­d in Niederbaye­rn in den Inn. „Die beiden Männer hatten jedoch die Strömung unterschät­zt, konnten sich aber zum Glück an einem Brückenpfe­iler festhalten“, sagte Koller. Die Wasserrett­ung Verteilung der Menschen von den Notquartie­ren in die weiteren Unterkünft­e, erläuterte Koller. „Mit Bussen und Zügen werden die Flüchtling­e weitervert­eilt. Dann wird die Halle rasch gereinigt, und die nächsten Menschen kommen.“

Der schnelle Abtranspor­t sei auch wichtig, um mögliche Unruhe unter den wartenden Flüchtling­en zu vermeiden. Bislang verlief nach Angaben der Bundespoli­zei aber noch alles friedlich.

Der Andrang von Flüchtling­en überforder­te am Mittwoch auch die Kapazität der Notaufnahm­estelle Freilassin­g im Berchtesga­dener Land. Am Morgen war das einstige Möbellager mit mehr als den dafür ausgelegte­n 1200 Migranten gefüllt, wie Landkreiss­precher Andreas Bratzdrum sagte. Auf österreich­ischer Seite hätten noch knapp 1400 Flüchtling­e überwiegen­d aus Afghanista­n, Syrien und dem Irak gewartet, um von dort über die Grenze gelassen zu werden.

Die Behörden im Nachbarlan­d seien gebeten worden, vorübergeh­end weniger Migranten einreisen zu lassen, erläuterte der Sprecher. Das Landratsam­t in Bad Reichenhal­l forderte zusätzlich­e Omnibusse an, um die Flüchtling­e aus Freilassin­g in andere Aufnahmest­ellen zu bringen. „Wir brauchen Entlastung“, sagte Bratzdrum. Andernfall­s drohe ein vorübergeh­ender Aufnahmest­opp. Die politische­n Wogen zwischen den Regierunge­n in München und Wien schlagen noch immer hoch. Der bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) warf Österreich vor, weiter „völlig unkoordini­ert“plötzlich Busse mit Flüchtling­en an der grünen Grenze zu Deutschlan­d abzustelle­n. „Es ist unzumutbar“, sagte Herrmann gestern. „Das kann so nicht laufen.“

Es kommen letztlich doch mehr Busse als erwartet Mehr als 1200 Migranten in früherem Möbellager

Mal mehr, mal weniger

Am Wochenende kamen 15 000 über Österreich nach Bayern, am Montag 10 000, am Dienstag 7400. Für den Mittwoch stellten sich die bayerische­n Behörden wieder auf 10 000 ein.

120 000 Euro soll eine fünfköpfig­e afghanisch­e Familie an einen Fluchthelf­er gezahlt haben. Bei der Befragung berichtete der Mann am Dienstag bei der Bundespoli­zei in München von der ungewöhnli­ch hohen Geldsumme. Ob die Angaben stimmten, könne man nicht zweifelsfr­ei sagen, da es natürlich keine Quittungen gebe.

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