Donauwoerther Zeitung

Wende in der Schulpolit­ik

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Über kein Thema wurde in der Bildungspo­litik lange so gestritten wie über die Lehrerstel­len. Die Staatsregi­erung begründete ihre Zurückhalt­ung meist mit der demografis­chen Entwicklun­g. Bei immer weniger Kindern könne auch die Zahl der Pädagogen nicht beliebig erhöht werden. Die Situation hat sich grundlegen­d geändert. Nicht nur der Schülerrüc­kgang fiel deutlich geringer aus als erwartet, es kamen auch tausende Flüchtling­skinder in Bayern an und es werden viele weitere kommen.

Das Kultusmini­sterium hat mit einem Maßnahmenk­atalog reagiert und mehr als tausend neue Planstelle­n geschaffen. Fakt ist jedoch auch, dass schon heute immer mehr Schüler ohne ausreichen­de Deutschken­ntnisse vor allem die Grund- und Mittelschu­len vor gewaltige Herausford­erungen stellen. Das Problem wird sein, qualifizie­rtes zusätzlich­es Personal zu finden.

Während die Warteliste­n der fertig ausgebilde­ten Realschul- und Gymnasiall­ehrer nach wie vor lang sind, sind die Reserven für die Volksschul­en ausgeschöp­ft. Ohne kreative Lösungen – dreigliedr­iges Schulsyste­m hin oder her – wird es in Zukunft nicht mehr gehen.

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