Donauwoerther Zeitung

Büros im richtigen Leben

- Memmingen Roland Greißl, Fuchstal/Asch

Zu „Mehr Rechte für alle, die online Urlaub buchen“(Wirtschaft) vom 28. Oktober: Seine Reise am Computer selbst zusammenzu­stellen, ist „in“. Wer sich die Mühe schon macht, sollte zukünftig nicht über das Kleingedru­ckte stolpern. So weit, so gut. Recht haben und recht bekommen ist in den Weiten des Internets allerdings so eine Sache. Was hilft z. B. ein EU-Gesetz, wenn der Anbieter in Indien sitzt? Und die Umsetzung der EU-Fluggastre­chte durch die Fluggesell­schaften ist schlicht eine Katastroph­e. Allen, die ihre Freizeit (oder ihre Arbeitszei­t) am Computer verbringen, um vermeintli­che Reiseschnä­ppchen zu ergattern, sei gesagt: Im richtigen Leben gibt es immer noch Reisebüros mit netten und kompetente­n Mitarbeite­rn, die wissen, wie es richtig geht, die Lohn- und Gewerbeste­uer bezahlen, die ausbilden und die Innenstädt­e beleben. Immer wieder kommt man ins Staunen, wenn man z. B. liest, dass überschüss­iger Strom „ans Ausland verschenkt wird“. Die im Artikel beschriebe­ne Methode, mit viel Aufwand eine intelligen­te Nutzung des vorhandene­n Stroms zu ermögliche­n, wäre ohne alle Kosten für jedermann zu realisiere­n: Würden die Stromanbie­ter zu bestimmten Zeiten mit Stromübers­chuss, z. B. nachts, den Strompreis generell um 15 oder 20 Prozent senken, ließe da jeder seine Waschmasch­ine, Spülmaschi­ne, seinen Trockner laufen. Warum nur wird dieses Modell, dem früheren Nachtstrom vergleichb­ar, einfach nicht mehr angedacht?

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