Büros im richtigen Leben
Zu „Mehr Rechte für alle, die online Urlaub buchen“(Wirtschaft) vom 28. Oktober: Seine Reise am Computer selbst zusammenzustellen, ist „in“. Wer sich die Mühe schon macht, sollte zukünftig nicht über das Kleingedruckte stolpern. So weit, so gut. Recht haben und recht bekommen ist in den Weiten des Internets allerdings so eine Sache. Was hilft z. B. ein EU-Gesetz, wenn der Anbieter in Indien sitzt? Und die Umsetzung der EU-Fluggastrechte durch die Fluggesellschaften ist schlicht eine Katastrophe. Allen, die ihre Freizeit (oder ihre Arbeitszeit) am Computer verbringen, um vermeintliche Reiseschnäppchen zu ergattern, sei gesagt: Im richtigen Leben gibt es immer noch Reisebüros mit netten und kompetenten Mitarbeitern, die wissen, wie es richtig geht, die Lohn- und Gewerbesteuer bezahlen, die ausbilden und die Innenstädte beleben. Immer wieder kommt man ins Staunen, wenn man z. B. liest, dass überschüssiger Strom „ans Ausland verschenkt wird“. Die im Artikel beschriebene Methode, mit viel Aufwand eine intelligente Nutzung des vorhandenen Stroms zu ermöglichen, wäre ohne alle Kosten für jedermann zu realisieren: Würden die Stromanbieter zu bestimmten Zeiten mit Stromüberschuss, z. B. nachts, den Strompreis generell um 15 oder 20 Prozent senken, ließe da jeder seine Waschmaschine, Spülmaschine, seinen Trockner laufen. Warum nur wird dieses Modell, dem früheren Nachtstrom vergleichbar, einfach nicht mehr angedacht?