Lesend wieder mittendrin
Zu „Wo die Toten auf die Lebenden schauen“(Reise-Journal) vom 27. Oktober: Ich habe mit meinem Mann und meiner Schwester diese Insel besucht. Wir wurden zu Hauseinweihung und Totenfest eingeladen. Wir glauben, dass es so was auf der ganzen Welt nicht noch einmal gibt – und das zu erleben, übertrifft alles. Auch die Gräber und die geschnitzten Toten, die auf den Felsenbalkonen runterschauen, sehen so echt aus wie lebendige Menschen. Leider können sich solche Figuren, die eine Nachbildung der Familienangehörigen sind, nur die reicheren Familien leisten. Das Ganze ist sehr makaber, aber sehr interessante Kultur, die man das ganze Leben nicht vergessen kann. Das ganze unglaubliche Erlebnis hatte nur einen Nachteil für uns: Nach der öffentlichen Schlachtung der Tiere konnten wir lange Zeit kein Fleisch essen.
Es hat uns sehr gefreut, dass über die Insel Sulawesi, die so weit weg und so eigen ist, berichtet wurde. Beim Lesen waren wir wieder mittendrin. Vielen Dank dafür. Welt, deren Menschen wir das wegnehmen, dabei den Urwald roden und die Meere leerfischen (Fischmehl, Soja etc.), nicht gelingen kann. Wie widernatürlich dies doch ist. Oder käme etwa einer auf die Idee, einen menschlichen Säugling innerhalb eines Jahres zum Schulkind hochzumästen. Wer extrem viel Fleisch isst, wird krank! Davon bin ich überzeugt. Besonders Darmkrebs und Nierenversagen hat in meinem Freundeskreis einige hingerafft – und das waren wirklich extreme Fleischesser. Deren Motto: Ist der Teufel in der Not, schmeckt die Wurst auch ohne Brot.